Besonders schwere Schäden richteten die Hagelunwetter in der Landwirtschaft in Niederösterreich und im Südburgenland an. Betroffen waren das Wald- und das Industrieviertel sowie der Bezirk Oberwart, berichtete die Österreichische Hagelversicherung. Die betroffene Fläche beträgt rund 4.000 Hektar, der Gesamtschaden in der Landwirtschaft wurde auf 1,2 Millionen Euro geschätzt.

In Niederösterreich mache der Schaden etwa 700.000 Euro, im Südburgenland rund 500.000 Euro aus. "Getreide, Mais, Raps, Soja und das Grünland wurden zum Teil schwer geschädigt - alleine in Niederösterreich auf einer Fläche von rund 3.000 Hektar", teilte Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung heute, Samstag, mit.

70 Feuerwehren im Einsatz

Im burgenländischen Bezirk Oberwart mussten bis Samstagfrüh mehr als 70 Feuerwehren ausrücken. "Begonnen hat der Dauereinsatz für uns gestern Abend mit einem Brand in Riedlingsdorf. Dort hat ein Blitz in den Maibaum eingeschlagen. Bei der Rückfahrt nach Oberwart hat es dann zu hageln begonnen", schilderte Pressesprecher Klaus Eberhardt der APA.

In der Stadtgemeinde standen wie schon so oft bei Unwettern mehrere Parkplätze - etwa jener des Einkaufszentrums - unter Wasser. Auch zahlreiche Keller sowie Tiefgaragen wurden überflutet. "Das Wasser ist etwa kniehoch gestanden. Mehrere Autos sind weggedrückt worden bzw. geschwommen", berichtete der Feuerwehrmann.

Pumparbeiten im Gange

Die Stadtfeuerwehr, die mit 25 bis 30 Leuten abwechselnd im Einsatz war, rückte um 6.00 Uhr ein. "Um 7.48 Uhr sind wir heute erneut alarmiert worden. Seither sind wir wieder draußen unterwegs", sagte Eberhardt. Auch in den Gemeinden Grafenschachen, Kitzladen, Loipersdorf und Oberschützen waren Samstag früh Pumparbeiten im Gange.

Auch in Tirol haben in der Nacht auf Samstag schwere Regenfälle im Sellraintal zu mehreren Murenabgängen geführt. Ein Erdrutsch verlegte auf einer Länge von 30 Meter die Sellraintalstraße L13 bis zu einen Meter hoch, die voraussichtlich erst im Laufe des Samstags wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.

Nach Angaben der Polizei musste zuerst der Landesgeologe die Lage in dem vermurten Gebiet zwischen Gries und Sellrain einschätzen. Deren Ortsfeuerwehren hatten noch in der Nacht mit den Absperr- und Aufräummaßnahmen begonnen.