Im laufenden Jahr passierten in Wien bereits drei tödliche Unfälle auf Zebrastreifen mit abbiegenden Lkw. Am Montag wurde in Wien-Simmering eine Zehnjährige auf einem Fahrrad von einem abbiegenden Lkw getötet, als das Mädchen einen Zebrastreifen überqueren wollte. Einen Tag darauf passierte im Wiener Bezirk Hernals ein ähnlicher Unfall mit einem Reisebus. Und zu Beginn des Jahres erfasste ein Lkw in Döbling eine 51-Jährige auf einem Schutzweg. Für sie kam jede Hilfe zu spät.

Vorjahr: Nur vier derartige Unfälle österreichweit

Im Vorjahr dagegen hatte es in ganz Österreich vier tödliche Unfälle durch abbiegende Lkw auf Schutzwegen gegeben, heißt es aus dem Innenministerium. Nach dem Unglück am Montag setzte die Wiener Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) für die kommenden Wochen Gespräche mit Vertretern aus den Bereichen Polizei, Kuratorium für Verkehrssicherheit und Wirtschaftskammer zu an. "Die Häufung schwerer Verkehrsunfälle mit Lkw-Beteiligung in diesem Jahr ist sehr ernst zu nehmen. Hier ist offenbar ein wunder Punkt", stellte sie in einer Aussendung fest.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert verstärkte Maßnahmen gegen den Toten Winkel bei Lkw-Fahrern. Durch technische Maßnahmen wie Fahrassistenz-Systeme sowie Veränderungen bei der Beifahrertür könne die Sicherheit deutlich erhöht werden, hieß es in einer Aussendung. Konkret sprach sich der VCÖ für verpflichtend elektronischen Abbiege-Assistenten aus.