Nach einem Monat Pause wird am heutigen Mittwoch der Prozess gegen einen Salzburger fortgesetzt. Dem 19-Jährigen wird versuchter sexueller Missbrauch Unmündiger, pornografische Darstellung Minderjähriger und versuchte Nötigung vorgeworfen. Die Anklage führte aus, dass sich der junge Mann pornografische Fotos von einer 13-Jährigen über WhatsApp schicken habe lassen und diese anschließend auf Facebook hochgeladen habe.

Die beiden Richterinnen des Schöffensenats hatten die Verhandlung am 4. April zu Mittag auf den heutigen Mittwoch vertagt. Bis dahin sollten weitere Zeugen vernommen werden, lautete die Begründung. Bei den Zeugen handelte sich um eine Freundin der 13-Jährigen und um zwei Freunde des Angeklagten.

Angeklagte wies Anschuldigungen von sich

Am ersten Prozesstag vor einem Monat beteuerte der 19-Jährige vor Gericht seine Unschuld: Er habe weder über das tatsächliche Alter des Mädchens Bescheid gewusst - "Sie hat gesagt, sie ist 16 Jahre alt." - noch habe er die Aufnahmen ins Internet geladen. Laut Staatsanwalt Andreas Allex kannte der Beschuldigte das wahre Alter aber sehr wohl.

Der Angeklagte und das 13 Jahre alte Opfer hatten sich im Sommer des Vorjahres beim Baden kennengelernt. Nach zunächst harmlosen Nachrichten, in denen das Mädchen erkennen ließ, in den Jungen verliebt zu sein, soll er Nacktfotos verlangt haben. "Vielleicht wollte ich wissen, ob ich das auch schaffen würde. Es ist ein Reiz da, wie weit geht die?" erklärte der Salzburger in der Verhandlung.

Verteidiger forderte Freispruch

Der Angeklagte gab an, mit den Nacktfotos nichts vorgehabt zu haben. Lediglich ein Freund habe die Aufnahmen zufällig auf seinem Handy entdeckt. "Ich habe die Fotos nicht weiter geschickt und nicht auf Facebook gestellt", beteuerte er. Er wies außerdem den Nötigungs-Vorwurf der Anklage zurück. Demnach soll er dem Mädchen und deren Freundin gedroht haben, beide kalt zu stellen, falls sie "Scheiße" herum erzählen. Der 19-Jährige will beide aber lediglich gewarnt haben, alles klarzustellen, weil die Mädchen erzählt hätten, er habe mit ihnen Sex gehabt.

Mit Pornografie hätten die Fotos nichts zu tun gehabt, es sei keine sexuelle Handlung dargestellt worden, erklärte sein Verteidiger Kurt Kozak in der Verhandlung. Er forderte einen Freispruch oder ein mildes Urteil. Die Privatbeteiligten-Vertreterin gab aber zu bedenken, dass der Beschuldigte die Verliebtheit einer 13-Jährigen dramatisch ausgenutzt habe.

Der Prozess am Landesgericht Salzburg wird ab Mittwochvormittag fortgesetzt.