Österreicher sind in der Verurteilungsstatistik 2015 bei Sexualdelikten mit insgesamt 294 Schuldsprüchen drei Mal so stark vertreten wie die Ausländer (103). In Sachen Drogendelikten betrafen im vergangenen Jahr 14 Prozent aller 3.045 Verurteilungen von Ausländern nach dem Suchtmittelgesetz afghanische Flüchtlinge (219).

Diese Zahlen stammen aus einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ betreffend "Kriminaltourismus" durch Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP), über die der "Kurier" in der Samstag-Ausgabe berichtete. Stellt man generell die Verurteilungen der Nicht-Österreicher 2015 mit jenen der Inländer gegenüber, zeige sich, "dass die Ausländer mit 23.609 Verurteilungen (fall- und nicht personenbezogen, daher sind Doppelzählungen enthalten) den Inländern (29.439 Verurteilungen) dicht auf den Fersen sind".

Sexualdelikte

Wegen der Vergewaltigung eines zehnjährigen Buben im Theresienbad in Wien-Meidling muss sich ein irakischer Asylwerber vor Gericht verantworten. 2015 wurde aber in ganz Österreich kein einziger Iraker wegen eines Sexualdelikts schuldig gesprochen. Auch die Afghanen, seit der Vergewaltigung einer 21-jährigen Studentin durch drei afghanische Asylwerber am Praterstern im Zwielicht, sind bei den Sexualdelikten mit acht Verurteilungen nicht überrepräsentiert, zitiert der "Kurier" aus der Anfragebeantwortung.

Bei den Gewaltdelikten steht es zwischen In- und Ausländern 2:1 (5.266 zu 2.560 Verurteilungen). Afghanischen Flüchtlinge fallen bei den Gewaltdelikten mit 189 Verurteilungen zwar ins Gewicht, bleiben aber unter den Zahlen anderer Nationalitäten wie etwa den Serben mit 228 oder den Türken mit 329. Auch Straftäter mit deutscher Staatsbürgerschaft spielen mit 152 Verurteilungen wegen Gewaltdelikten durchaus eine Rolle.