Ein 15-jähriger Schüler hat in einer Gemeinde im südlichen Niederösterreich unter seinen Mitschülern "ein Terror-Regime" (so die Richterin) geführt. Am Donnerstag ist der Bursche deswegen zu einer teilbedingten Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt worden, davon muss er ein halbes Jahr absitzen. Der Jugendliche nahm das Urteil an, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab.

Schwerer Raub, Körperverletzung, unzählige Male schwere Erpressung, gefährliche Drohung, Diebstahl und Sachbeschädigung. Der 15-Jährige mit Migrationshintergrund verhielt sich so, dass ehemalige Mitschüler - immerhin "gestandene Burschen" mit 15, 16 - sich laut Richterin "nicht einmal mehr getraut haben, mit dem Zug zu fahren", wenn sie in die nächstgelegene Stadt zu einem Event fahren wollten. Und wenn man ausging, dann nie allein, sondern in Begleitung.

Mitschüler erpresst, bedroht und eingesperrt

Mit gezücktem Springmesser ging er die Gleichaltrigen an, forderte einmal zehn, dann 20, und zum Schluss 150 Euro - "weil er sich ein Moped kaufen wollte", sagte eines seiner Opfer als Zeuge aus.

Es soll sogar Schüler gegeben haben, die sich wegen der aggressiven Art des jungen Angeklagten gar nicht mehr in den Unterricht getraut haben. Auch der Bruder des 15-Jährigen soll in dieselbe Kerbe geschlagen haben, er ist vergangene Woche wegen ähnlicher Delikte zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Als der jetzt angeklagte Bursche zwei Gleichaltrige in einer Hütte einschloss, damit sie via Handy von irgendwo her Geld auftreiben sollten, rief einer der Eingesperrten in seiner Verzweiflung seinen Vater an, und der rief die Polizei.

Der Schüler bekannte sich zwar nicht schuldig, stritt alles ab und zeigte auch keinerlei Reue. Er nahm aber letztendlich seine Verurteilung auf Anraten seines Verteidigers an.