Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum - das wissen viele Tierfreunde längst. Trotzdem werden Jahr für Jahr zu Weihnachten Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen, aber auch Hunde und Katzen bedenkenlos wie Sachen verschenkt.

Bedauerlicher Weise werden die Käufer in österreichischen Zoofachgeschäften viel zu wenig über die geltenden gesetzlichen Bestimmungen informiert, noch werden die zum Teil recht hohen Haltungsanforderungen der Tiere thematisiert. Zu den wenigen erfreulichen Ausnahmen zählt die Zoofachhandelskette Fressnapf Österreich. Fressnapf weist - wie auch schon die letzten Jahre - explizit auf dieses Thema hin und wird auch 2015 in der Woche vor Weihnachten keine Tiere zum Verkauf anbieten.

Hohe Kosten, viele Bedürfnisse

Die Anschaffung eines Tieres sollte reiflich überlegt sein. Vor allem ist es wichtig sich Gedanken zu machen, welche Tierart sich als neues Familienmitglied eignet, wie hoch die Lebenserwartung ist, welche Kosten anfallen können und welche Bedürfnisse das gewünschte Tier hat. Dass diese entscheidenden Fragen meist offen bleiben, weiß man bei der Pfotenhilfe aus eigener Erfahrung: Gerade nach Weihnachten werden unzählige Kaninchen und Meerschweinchen, aber auch Katzen und Hunde von überforderten Neu-Tierhaltern in Tierheime abgeschoben.

Kaninchen: Einzelhaltung verboten

"Es ist traurig, dass etliche Zoofachgeschäfte die Tiere aus Profitgier ohne jegliche Informationen zum Verkauf anbieten. Dass etwa Kaninchen per Gesetz gar nicht einzeln gehalten werden dürfen, wird genauso verschwiegen wie die Tatsache, dass sie schlichtweg keine Tiere sind, die von uns gestreichelt werden wollen oder gar kuscheln möchten. Da ist die Frustration bei den Haltern vorprogrammiert - erst recht, wenn sie das Tier ungefragt geschenkt bekommen", erklärt Sascha Sautner, Sprecher der Pfotenhilfe.

Vor allem Kinder versprechen sich von Kleintieren oft etwas, das nicht im Geringsten der Realität entspricht und sind am Ende enttäuscht und unglücklich. Hier sind die Eltern gefordert, einen Tierwunsch gemeinsam anzugehen anstatt im letzten Moment ein schnelles Geschenk zu suchen, das dann, sobald es unangenehm wird, im Tierheim landet!

Weihnachtskampagne

"Umso lobenswerter ist es, dass sich Fressnapf Österreich aus dem Geschäft mit dem Tierleid ausgeklinkt hat und ausdrücklich auf den Missstand hinweist", fügt der Tierschützer hinzu. "Da Kunden beim Tierkauf leider viel zu wenig Information erhalten, gibt es in den Tierheimen immer mehr Tiere, die auf ein liebevolles Zuhause warten. Darum gehen wir als Verein jetzt auf die Straße und werden die Leute im Zuge unserer Weihnachtskampagne auf dieses ernstzunehmende Thema hinweisen", erklärt Sautner.

In den nächsten Wochen sind Termine in ganz Österreich geplant. Möchten Sie die Pfotenhilfe bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen, dann fordern Sie den Infoflyer zum Verteilen an (info@pfotenhilfe.org) oder schauen Sie am Mittwoch, 16.12.2015, von 11 bis 13 Uhr auf der Mariahilfer Straße, Ecke Neubaugasse vorbei. "Wir werden mit Plakaten, Foldern und tierfreundlichen Weihnachtskeksen versuchen, an die Vernunft der Menschen zu appellieren und somit hoffentlich den einen oder anderen unüberlegten Tierkauf zu Weihnachten verhindern!", so Sautner abschließend.