Luchse schleichen sich wieder in Österreich ein: Wie der World Wide Fund for Nature (WWF) am Dienstag in einer Aussendung mitteilte, ist es den Wildkatzen heuer offenbar gelungen, hierzulande wieder Fuß zu fassen. Im Dreiländereck Österreich-Slowenien-Italien wurden drei erwachsene Tiere gesichtet, in der Böhmerwaldpopulation gab es demnach sogar Nachwuchs.

Luchstötung

Getrübt wurde das Erfolgserlebnis jedoch durch eine Luchstötung: Ein Jungtier aus der Nationalpark Kalkalpen Region wurde gewildert. "Um den Luchsbestand in Österreich aber langfristig zu sichern, muss von Monitoring über Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung bis hin zu gezielten und wissenschaftlich begleiteten Wiederansiedlungsprojekten noch viel getan werden", sagte Christina Reisenbichler vom WWF Österreich.

Bereits ausgerottet

Der Luchs war in weiten Teilen Europas bereits zur Gänze ausgerottet. Erst Wiederansiedlungsprojekte, mit deren Durchführung man in den 1970er-Jahren begann, ermöglichten der Katze eine vereinzelte Rückkehr in ihren ursprünglichen Lebensraum. In den frühen 1980er-Jahren besiedelte der Luchs das Dreiländereck Österreich-Slowenien-Italien und eroberte so kleine Teile der Ostalpen für sich zurück. Auch eine kleine Population in der Schweiz bildete sich. Eine weitere kleine Gruppe siedelte sich im Norden Österreichs (im Wald- und Mühlviertel) sowie im Süden Deutschlands (im bayerischen Wald) und in Tschechien (Böhmerwald) an.

Obwohl laut WWF immer wieder Luchse nachgewiesen werden können, bleibt ihre Zahl sehr gering. Das mache das selbstständige Überleben und Vermehren der Raubkatzen langfristig nach wie vor sehr schwierig.