Die Tradition des Friedenslichtes wurde vom ORF-Landesstudio Oberösterreich im Jahr 1986 ins Leben gerufen. Es soll an die Botschaft vom Weihnachtsfrieden erinnern, der in Bethlehem bei der Geburt Jesu verkündet wurde. Der ORF will besonders heuer ein bewusstes Zeichen für die Sehnsucht nach einem friedlichen Zusammenleben setzen.

Alljährlich wird ein Kind ausgewählt, welches das Licht nach Österreich holen darf. Aber aufgrund der aktuellen Lage im Nahen Osten ist es heuer in der Geburtsgrotte in Bethlehem von der neunjährigen Ihab Msleh entzündet worden, die aus einer arabisch-christlichen Familie stammt. Sie übergab es an den Friedenslicht-Projektleiter Günther Hartl, der es nach Österreich brachte. Noch Mittwochabend reichte er es an den zehnjährigen Niklas Dumhart aus St. Georgen an der Gusen zur Verteilung weiter.

Der Volksschüler ist wegen seines außerordentlichen sozialen Engagements ausgewählt worden. Er kümmert sich um einen elfjährigen Mitschüler aus einer Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan. Mit ihm verbringt er jede freie Minute, hilft bei den Hausaufgaben, lernt mit ihm vor allem die deutsche Sprache. Die beiden spielen auch gemeinsam beim örtlichen Fußballverein. "Für mich ist es ganz klar, dann zu helfen, wenn andere Hilfe brauchen. Wo jemand herkommt spielt doch überhaupt keine Rolle", sagt er.

Der Bub wird das Friedenslicht am 16. Dezember in Rom bei einer Generalaudienz an Papst Franziskus übergeben. Bereits am kommenden Samstag wird er den Weihnachtsbrauch in der Eurovisionssendung "Das Adventsfest der 100.000 Lichter" ab 20.15 Uhr in ORF 2 präsentieren. Das von etlichen Organisationen weiter verteilte Friedenslicht wird am Heiligen Abend unter anderem in Haushalten und Kirchen in nahezu 30 europäischen Ländern leuchten.