Ein Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag gegenüber der APA den Tod des Mannes. Das Urteil vom 16. Juni, damals war der Mann zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt worden, war nicht rechtskräftig, da die Staatsanwaltschaft Rechtsmittel eingelegt hatte. "Durch den Tod des Mannes ist das Verfahren jetzt beendet", erklärte Hansjörg Mayr, Sprecher der Anklagebehörde.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann vorgeworfen, zwischen Frühsommer 2009 und Anfang Mai 2010 einen damals neunjährigen Buben als "Leihopa" immer mehr "isoliert" und dessen soziale Kontakte unterbunden zu haben. Besonders prekär war an dem Fall, dass der ehemalige Betreuer einer großen Jugendorganisation bereits im Jahr 1999 im Zusammenhang mit dem Selbstmord eines Zwölfjährigen wegen vorsätzlicher Tötung zu 13 Jahren Haft verurteilt worden war. Auch damals soll er zu dem Kind ein Naheverhältnis aufgebaut und es von seiner Familie entfremdet haben. Der Zwölfjährige hatte sich schließlich mit der Pistole des Mannes in dessen Wohnung das Leben genommen. Acht Jahre nach dem Schuldspruch wurde er wegen guter Führung entlassen. Bald nach der Entlassung habe er sich aber erneut als "Leihopa" angeboten.

Am 9. Juli wurde der Innsbrucker, der zwischenzeitlich nach Rumänien ausgewandert war, laut TT schließlich von den dortigen Behörden festgenommen. Der Mann soll zwei Schwestern (neun und elf Jahre) einer Familie, die er angeblich unterstützt hatte, sexuell missbraucht haben, so der Vorwurf. Das zuständige Gericht verhängte über den 67-Jährigen die Untersuchungshaft, hieß es in dem Zeitungsbericht. Anfang September sei der Mann schließlich tot in seiner Zelle entdeckt worden.