Der Entminungsdienst (EMD) des Bundesheeres ist im heurigen Jahr bereits zu 1.000 Einsätzen ausgerückt. Beim tausendsten handelte es sich um eine 70 Kilogramm Fliegerbombe, die in der Gemeinde St. Florian in Oberösterreich in einem Waldstück gefunden worden war. Sie wurde am Donnerstag ohne Zwischenfälle zur Vernichtung abtransportiert. Das gab das Verteidigungsministerium bekannt.

Mehr Einsätze durch heißen Sommer

Am Mittwoch barg der EMD noch eine 10,5 cm große Sprenggranate im Gemeindegebiet von Neusiedl im Burgenland, die im Zuge von Bauarbeiten gemeldet wurde. 2014 war der 1.000ste Einsatz erst im Oktober. Die Zahl der jährlichen Einsätze hängt auch von der Witterung ab: So bewirke ein heißer Sommer und das verstärkte Schmelzen von Gletschern mehr Funde in diesem Bereich, erläuterte das Ministerium auf APA-Anfrage.

Das 15-köpfige Team von Sprengstoffexperten rückt bis zu 25 mal pro Woche zu Einsätzen aus, alleine im heurigen September zu 121 gemeldeten Funden von Kriegsrelikten. Rund 2,6 Tonnen Kriegsmaterial haben die Experten dabei geborgen, untersucht, beurteilt, abtransportiert und vernichtet. Einer der aufsehenerregendsten Einsätze war die Entschärfung einer amerikanischen 500 Kilogramm Fliegerbombe aus dem Hafenbecken der slowenischen Küstenstadt Piran. Zwei Taucher des Entminungsdienstes unterstützten ihre slowenischen Amtskollegen bei der Arbeit.

Funde umgehend melden!

Der Entminungsdienst ist seit 2013 Teil des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport und hat seine Dienststellen in Wien, Graz und in Linz-Hörsching. Er ist per Waffengesetz für die Bergung, Untersuchung und Entschärfung aufgefundener sprengkräftiger Kriegsgeräte zuständig. Zu den betroffenen Gebieten zählen Seen und Flüsse sowie Waldgebiete, Städte oder alpines Gelände. Der EMD-Leiter Wolfgang Korner warnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich: "Wichtig ist, das verdächtige Material nicht zu berühren, sondern umgehend der nächsten Polizeiinspektion zu melden."