Weil er zwei Passanten anzünden wollte, ist am Donnerstag ein 36-Jähriger am Landesgericht Feldkirch zu einer unbedingten 18-monatigen Haftstrafe verurteilt worden. Er soll zwei Männer mit rechtsradikalen Parolen beschimpft und mit Benzin begossen haben. Der Mann bestreitet das. Das Urteil wegen versuchter absichtlich schwerer Körperverletzung ist nicht rechtskräftig, so Vorarlberger Medien.

Der Angeklagte hatte an einem Abend Mitte Jänner in der Nähe des Dornbirner Bahnhofs die beiden Männer und eine junge Frau angepöbelt. Von der Frau erhielt der Mann ein Feuerzeug, das sie ihm zum Anzünden einer Zigarette lieh. Der offensichtlich betrunkene 36-Jährige goss daraufhin einem der Männer Feuerzeugbenzin über den Mantel, dem zweiten über den Kopf. Er drohte, sie anzuzünden und lief ihnen mit den Worten "Brennt, ihr Schweine!" mit dem Feuerzeug nach. Das Trio konnte flüchten. Als sie später in der Innenstadt erneut auf den Angeklagten trafen, alarmierten sie die Polizei.

Angeklagter leugnete Tat

Der 36-Jährige bestritt die Vorwürfe vor Gericht, räumte aber ein, sich nicht mehr zur Gänze an den Abend erinnern zu können. Vor dem Landesgericht sagte er laut den Medienberichten aus, er sei von den beiden Männern angepöbelt worden. Die Geschichte mit dem vergossenen Benzin stimme nicht, sagte der Mann, der bereits mehrfach vor Gericht stand.

Das Gericht schenkte jedoch den Zeugen Glauben, die übereinstimmend von den mehrfachen Provokationen des Angeklagten berichteten. Für den Richter war klar, dass der 36-Jährige versucht hatte, die beiden Männer in Brand zu setzen. Dass das nicht gelang, sei Glück gewesen, hieß es in der Urteilsbegründung. Zudem widerrief das Gericht eine bedingt ausgesprochene Strafe aus einer früheren Verurteilung. Falls das Urteil rechtskräftig wird, muss der Mann damit nun insgesamt 22 Monate ins Gefängnis.