"Bis Donnerstag 8.00 Uhr beträgt die Zahl der Festgenommenen nun 29 Personen", berichtete Oberstleutnant Helmut Marban der APA. Die Kontrollen zeigen nach nicht einmal ganz fünf Tagen Wirkung: Im ganzen Monat August waren es 43 Festnahmen, im Juli 19 und im Juni 24 Personen.

Im Schnitt gab es im Burgenland in den vergangenen drei Monaten somit monatlich 28,7 Festnahmen. Vier Schlepper sind am Mittwoch in Wien festgenommen worden, zwei weitere am Donnerstag in Oberösterreich. Die Zahl der bekannt gewordenen Festnahmen in der Ostregion hat sich somit seit Sonntag von 33 auf 44 erhöht. Zum Vergleich: Laut Innenministerium wurden im Juli in ganz Österreich 90 mutmaßliche Schlepper festgenommen.

Wie der "Kurier" am Donnerstag online berichtete, stellt diese Zunahme an Festnahmen die im Umbau befindliche Justizanstalt Eisenstadt vor Probleme, denn hier sollen sich 144 Häftlinge statt der vorgesehenen 78 befinden. Am Freitag sollen 38 nach Hirtenberg in Niederösterreich verlegt werden.

Die Schwerpunktkontrollen gegen Schlepper auf den Verkehrsrouten in der Ostregion richten sich nicht nur gegen die Kriminalität, sondern sollen auch Menschenleben retten. "Auch die Ereignisse in Wien, wo 24 Flüchtlinge in einem zugeschweißtem Lkw entdeckt wurden haben die Notwendigkeit der Aktion aufgezeigt", kommentierte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck die am Sonntagabend angelaufene Aktion, die als Konsequenz des vor einer Woche bekannt gewordenen Flüchtlingsdramas mit 71 Toten an der A4 gestartet wurde.

Die Lage in Nickelsdorf sei trotz der chaotischen Zustände in Ungarn im derzeitigen Normalbereich. "Im Burgenland sind derzeit keine Auswirkungen festzustellen", sagte Marban. Man sei aber vorbereitet, wenn der Zustrom wieder steigen sollte.

Die Zahl der Aufgriffe von Flüchtlingen ist am Mittwoch mit 157 indes zurückgegangen, am Donnerstagvormittag waren es aber wieder knapp 100. Am Montag wurden insgesamt 307 Aufgriffe gemeldet, am Dienstag waren es 305 Personen. Ein Trend ließe sich aus der gesunkenen Zahl aber nicht herauslesen. Die Zahl der Flüchtlinge, die seit Sonntag alleine bei den Verkehrskontrollen - Schwerpunkt Bezirk Neusiedl am See und dort auf die ehemalige Grenzstelle an der Ostautobahn (A4) in Nickelsdorf - entdeckt wurden stieg von 239 auf 266.

Vier Schlepper sind am Mittwoch in Wien festgenommen worden. Bei den Fahrzeugkontrollen im Rahmen der Schwerpunktaktion wurden im Laufe des Tages dabei in den Bezirken Simmering und Leopoldstadt 16 Flüchtlinge entdeckt, berichtete die Landespolizeidirektion Wien am Donnerstag.

Die Autobahnpolizei Wels nahm Donnerstag früh auf der Innkreisautobahn (A8) zwei Schlepper fest. Die Kontrolle auf dem Parkplatz Kematen am Innbach erfolgte nach einer Anzeige aus der Bevölkerung. In dem Achtsitzer-Pkw befanden sich außer den Schleppern sieben Flüchtlinge aus Syrien auf dem Weg Deutschland.

In Niederösterreich wurden im Rahmen der aktuellen Schwerpunktaktion auch in der Nacht auf Donnerstag mehrere hundert Fahrzeuge kontrolliert, sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner auf Anfrage. An der S1 bei Schwechat wurden drei Flüchtlinge aufgegriffen. Festnahmen von Schleppern gab es keine.