Nach Veröffentlichung eines IS-Videos, das offenbar seinen Sohn Mohamed beim Erschießen eines Mannes zeigt, hat sich der Vater des in Österreich geborenen Jihadisten zu Wort gemeldet. "Ich und meine Familie sind schockiert", schrieb Sami M. in einem Mail an die Tageszeitung "Kurier", wie die Zeitung in einer Aussendung mitteilte. "Ich bin gegen diese Gruppe, gegen ISIS", sagte er zu "Österreich".

Er verurteile was der "Islamische Staat" (IS/vormals IS) mache, fügte Sami M. hinzu und er habe keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn. Im Mail gegenüber dem "Kurier" sprach der Vater von Mohamed M. von einem "kaltblütigen Mord" und einer "abscheulichen Tat". An seinen Sohn gerichtet, schrieb er: "Ist das deine Antwort an das Land, wo du geboren wurdest?"

Der aus Ägypten stammende Sami M. war früher Mitglied der inzwischen vom dortigen Militärregime verbotenen Muslimbrüderschaft und Imam der als "extremistisch bekannten Sahaba-Moschee" in Wien, wie es im Buch "Dies ist kein Gottesstaat!' - Terrorismus und Rechtsstaat am Beispiel des Prozesses gegen Mohamed M. und Mona S." heißt. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) distanzierte sich in einem "Kurier"-Bericht (9. November) aus dem Vorjahr von Sami M. "Diese Moschee war niemals Teil der Islamischen Glaubensgemeinschaft." Bereits im Jahr 2005 soll Sami M. für großen Wirbel gesorgt haben, als er in einem Interview sagte, dass er nicht an die Demokratie glaube. Die Offenbarung des Islam lehrt seiner Meinung nach, dass Gott der einzig sei, der Gesetze mache. Sein Sohn saß in Österreich wegen Bildung und Förderung einer terroristischen Vereinigung eine Haftstrafe ab.