"Der Juli 2015 liegt österreichweit gesehen 3,0 °C über dem vieljährigen Mittel und übertrifft damit den bisherigen Spitzenreiter aus dem Jahr 2006, der 2,7 °C über dem Mittel lag", sagt ZAMG-Klimatologe Robert Klonner, „dahinter folgen der Juli 1983 und der Juli 1994 mit jeweils plus 2,2 °C über dem vieljährigen Mittel." 

In einigen Regionen war der Juli 2015 nicht nur der wärmste Juli der Messgeschichte sondern überhaupt der wärmste Monat seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. „Zum Beispiel war in allen Landeshauptstädten in diesem Juli die Monatsmitteltemperatur, die sich aus den Tages- und Nachttemperaturen des gesamten Monats zusammensetzt, extrem hoch", erklärt Klimatologe Klonner, „in Klagenfurt, Innsbruck und Linz war es sogar überhaupt der wärmste Monat der Messgeschichte." 

Trockenheit und Unwetter

Die Regenmenge lag im Juli 2015 österreichweit gesehen um 20 Prozent unter dem vieljährigen Mittelwert (1981-2010). Dabei gab es aber markante Nord-Süd-Unterschiede. „Durch die zahlreichen kräftigen Regenschauer und Gewitter gab es im Süden Österreichs um 25 bis 75 Prozent und vereinzelt sogar knapp über 100 Prozent mehr Regen als in einem durchschnittlichen Juli", sagt ZAMG-Klimatologe Klonner, „ganz anders an der Nordseite der Alpen: Hier gab es in vielen Regionen um 50 bis 75 Prozent weniger Regen als im Mittel. Die extreme Trockenheit, wie in Teilen von Niederösterreich, setzt sich damit fort. In Zwettl zum Beispiel gab es seit Jahresbeginn um 39 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt."

Sonne

Österreichweit gab es im Juli 2015 verglichen mit der Klimaperiode 1981-2010 ein deutliches Plus an Sonnenstunden von etwa 20 Prozent. In fast allen Regionen gab es um mindestens 10 Prozent mehr Sonnenschein als in einem durchschnittlichen Juli. Besonders sonnig war es stellenweise im Arlberggebiet und im Pinzgau sowie vom Dachstein bis ins Waldviertel mit einem Plus von 35 bis 49 Prozent. Etwas weniger lang schien die Sonne in weiten Teilen von Kärnten und in der Buckligen Welt wo die Bilanz im Juli ausgeglichen ist. Im Westen Oberösterreichs gab es ein Defizit von etwa 20 Prozent.