Der 36-Jährige hatte sich am 20. Juni in der Herrengasse aufgehalten, als drei Menschen getötet und 36 zum Teil schwer verletzt worden sind. Er konsumierte zunächst noch einen Resturlaub und rief dann bei seinem Arbeitgeber, dem Grünen Kreuz, an und erklärte, dass er nicht arbeiten könne. Mitte Juli bekam er die Kündigung. Als Begründung hieß es darin, dass "die arbeitsbezogene gesundheitliche Eignung nicht gegeben sei". Aufgrund der Erlebnisse bei der Amokfahrt leide er unter Schlafstörungen, Albträumen und Angstzuständen.

Er wandte sich an die Arbeiterkammer, die eine Klage wegen sozialwidriger Kündigung einbrachte. "Skandalös, zutiefst unmenschlich und herzlos" nannte AK-Präsident Josef Pesserl diese Vorgangsweise des privaten Rettungsdienstes.

Der Leiter der Regionalstelle Pöllautal des Grünen Kreuzes, Erich Rechberger, erklärte gegenüber der APA, er habe bis heute keine Krankmeldung erhalten. Der Mitarbeiter habe angerufen und gesagt, er könne nicht zur Arbeit kommen. Als keine offizielle Krankmeldung eintraf, rief Rechberger seinen Mitarbeiter am 6. Juli an. "Da ist er laut geworden und hat gesagt, ich kann das alles nicht verstehen", schilderte der Regionalstellenleiter. Nach weiteren vier Tagen wurde der 36-Jährige gekündigt. Eine Einigung auf außergerichtlichem Weg schloss Rechberger aber nicht aus: "Ich bin kein Unmensch, aber jetzt muss er sich bei mir melden."