"Insgesamt lagern noch rund 140.000 Tonnen unterschiedlich mit HCB belasteter Blaukalk auf der Deponie in Brückl", sagte Geiger. 490 Tonnen davon seien bereits analysiert und als gering belastet eingestuft worden. Geiger geht davon aus, dass die Behörden grünes Licht für den Transport geben werden. "Da wir aber wissen, dass es sich dabei um ein äußerst sensibles Thema handelt, haben wir auch vorsichtshalber die steirische Landesregierung um ihre Zustimmung gebeten", so Geiger.

Seitens der Eisenerzer Restmüllverwertungs GmbH (RMVG) wurde am Dienstag bestätigt, dass 490 Tonnen auf die Deponie am Erzberg kommen könnten. Die chemischen Untersuchungen des Ministeriums hätten bestätigt, dass der Blaukalk aus Kärnten in Form einer Mulden- und Hangdeponie gelagert werden darf, erklärte Geschäftsführer Andreas Mehlmauer-Larcher. "Rein vom Bescheid her ist eine Übernahme des Materials möglich, aber wir deponieren es nur, wenn die steirische Landesregierung das Okay gibt", versicherte er. Die Sache liege nun bei der Abteilung 13 a für Umwelt und Raumordnung. Noch sei keine einzige Ladung in die Steiermark gebracht worden.

Aus dem Büro von Umweltlandesrat Jörg Leichtfried (SPÖ) hieß es am Dienstag, dass die Ablagerung des HCB-belasteten Blaukalks in der Deponie in Eisenerz keine Genehmigung des Landes Steiermark bedürfe. Das Ministerium ist als Behörde zuständig und kann das absegnen. "Wir haben aber natürlich keine Freude damit", erklärte Büroleiter-Stellvertreter Peter Gspaltl im APA-Gespräch.

Das Schreiben inklusive des Berichts des Umweltministeriums sei vor wenigen Tagen vom Deponiebetreiber beim Land eingelangt. Man wolle sich dort den Fall nun noch genauer anschauen, doch da es sich um kein Genehmigungsverfahren handle, könne seitens des Landes weder ein Okay noch ein negativer Bescheid ausgestellt werden. Ein politisches Statement wolle man sich bis zur abgeschlossenen Prüfung vorbehalten.

Laut Mehlmauer-Larcher handle es sich um eine spezielle Altlast, die - wie auch anderes Material - am Erzberg gelagert werden kann. Dabei wird der Blaukalk mit Lkw angeliefert und u.a. auf Kunststoff und Abdichtungen geschüttert. Anschließend wird das Material überschüttet. Die Deponie befindet sich in einem Bereich des Erzberges, an dem früher taubes Gestein abgelagert worden war. Die Deponie besteht seit 1993 und lagert zwei Typen von Müll: Reststoffe und Massenabfall.

Die Verbrennung des mit HCB belasteten Blaukalks aus der Deponie im Kärntner Görtschitztal in einem wenige Kilometer entfernten Zementwerk hatte im Vorjahr einen Umweltskandal verursacht. Da der Blaukalk bei zu geringer Hitze verbrannt wurde, wurde das darin enthaltene HCB nicht wie vorgesehen vernichtet, es wurde emittiert und gelang in den Lebensmittelkreislauf.