Ein Mann hat am Montag um 10.22 Uhr aus einem Kellerfenster in Wien-Floridsdorf geschossen und dabei eine Kindergarten-Pädagogin am Kopf verletzt. Die 43-jährige Angestellte im Kindergarten Kugelfanggasse war mit ihrer Gruppe im Garten, als sie plötzlich Blut im Gesicht spürte. Sie wurde mit der Rettung in ein Krankenhaus gebracht, Lebensgefahr bestand nicht.

Die Pädagogin war mit mehreren Kolleginnen und Kindern im Garten. Letztere dürften von dem Vorfall nichts mitbekommen haben. Wie Polizeisprecherin Michaela Rossmann mitteilte, wurde kurze Zeit später ein 27-jähriger Mann als Tatverdächtiger ausgeforscht. Er gab bei ersten Einvernahmen an, er habe sich mit einem Freund in dem Keller befunden und wollte mit einer Kleinkaliberwaffe eigentlich auf einen Baum gegenüber feuern. Dabei habe ein Projektil die Frau getroffen.

Eine Sprecherin der für die Kindergärten zuständigen Magistratsabteilung 10 sagte zur APA, die Eltern der Kinder würden behutsam über den Sachverhalt aufgeklärt. Die Hintergründe des Falles sollen nun aufgeklärt werden. Insbesondere war zunächst unklar, um welche Art Waffe es sich wirklich handelte und ob der 27-Jährige dafür eine Berechtigung besaß. Das Projektil sorgte jedenfalls für keine allzu ernsthafte Verletzung, die Schädelknochen wurden nicht durchschlagen.

Bei der Tatwaffe handelte es sich laut Polizei um ein Kleinkalibergewehr, für das eine Berechtigung erforderlich ist. Polizeisprecherin Michaela Rossmann sagte, es werde nun überprüft, ob der Schütze über die entsprechenden Dokumente verfüge. Das Opfer sagte unterdessen aus, sie habe einen Knall gehört, einen Schmerz und dann das Blut gespürt.