Hitze mit bis zu mehr als 36 Grad hat am Samstag das Wetter über Österreich bestimmt. Heißester Ort des Landes war um 16.45 Uhr Bludenz in Vorarlberg mit 36,2 Grad. An zweiter Stelle reihte sich die Messstation an der Universität Innsbruck mit 35,5 Grad ein, teilte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf APA-Anfrage mit. Die Werte könnten bis zum Abend noch leicht steigen.

Das Hoch über Europa hatte hierzulande damit vor allem den Westen im Griff. Heißester Ort in Oberösterreich war Wels/Schleißheim und in Niederösterreich wurde Gars am Kamp zum Hitzepol, dort wurden jeweils - wie auch in Salzburg Freisaal - 34,1 Grad erreicht. Im steirischen Leoben zeigten die Thermometer am späten Nachmittag 33,6 Grad an.

Abkühlung für die Fiaker-Pferde
Abkühlung für die Fiaker-Pferde © APA

Bei Messstationen der ZAMG in Wien-Stammersdorf und Wien-Donaufeld wurden am ersten Ferientag im Osten Österreichs immerhin 32,7 Grad erreicht. Dicht dahinter lagen der heißeste Ort Kärntens, Dellach im Drautal, mit 32,6 Grad sowie Neusiedl am See mit 32,5 als Hitzepol des Burgenlands.

Vergangene Juli-Hitzerekorde mit bis zu knapp 40 Grad wurden damit nicht gebrochen. Diese sind laut Prognosen auch am Sonntag nicht in Gefahr, die Höchsttemperaturen dürften aber bei meist wolkenlosem Wetter noch einmal leicht auf bis zu 37 Grad ansteigen. Am Montag nimmt dann von Westen her die Neigung zu Gewittern deutlich zu.

Auch Lausanne in der Schweiz schwitzt
Auch Lausanne in der Schweiz schwitzt © APA

Die Hitzewelle führte in anderen Ländern Mitteleuropas zu Problemen. Ein durch die heißen Temperaturen verursachter Brand löste einen stundenlangen Komplettausfall der Sendungen des deutsch-französischen Fernsehsenders Arte aus, berichtete die Deutscher Presse-Agentur dpa. Die Panne in einem elektrischen Schaltraum habe über fünf Stunden ab 7 Uhr gedauert, sagte die Sprecherin des Senders Claude Savin am Samstag in Straßburg. Der Sendebetrieb konnte um 12.30 Uhr wieder aufgenommen werden. Die Panne war so schwer, weil auch das Notstromaggregat betroffen war.

In Prag ertrank ein Schwimmer am Samstag in einem Badesee, wie die Agentur CTK berichtete. Schon am Freitag kamen eine junge Frau in einem See bei Brandys und ein älterer Mann im Stausee Orlik im Süden Tschechiens um Leben. In Polen wurden zwei 13 und 14 Jahre alte Mädchen vermisst, die in der Weichsel gebadet hatten, wie der Sender TVP Info berichtete. Im slowakischen Zilina ging ein 21-jähriger Badender unter und tauchte nicht mehr auf.

In der deutschen Hauptstadt Berlin wurden die Kuppel und die Dachterrasse des Reichstagsgebäudes bis zum Abend gesperrt. Mehrere Menschen hätten dort am Samstag Kreislaufprobleme bekommen, sagte ein Bundestagssprecher. Einem Polizisten zufolge hatte es in der Kuppel bis zu 60 Grad. Bereits am Nachmittag wurde in Deutschland die 38-Grad-Grenze geknackt. Der bisherige Temperaturrekord des Landes beträgt 40,2 Grad.

Am Berliner Wannsee
Am Berliner Wannsee © APA