Greenpeace hat demnach nahe der Deponie in Brückl eine Brennesselprobe genommen und untersuchen lassen. Gefunden wurden laut Aussendung 61 Mikrogramm Hexachlorbenzol pro Kilogramm. Dies sei das Dreifache des Lebensmittelgrenzwertes für Kräuter, so Schuster. Die hohe Belastung bestätige erneut die absolute Dringlichkeit einer Sanierung der Deponie. Greenpeace kritisierte, dass es bisher keine Zusage von der Donau Chemie gebe, dass zusätzlich Geld für die Sanierung und für Schadenersatz in die Hand genommen werde. Für Schuster ist dies ein "Affront".

Bei der Donau Chemie sieht man die Sache ein wenig anders. "Tatsächlich ist auch unser Unternehmen Leidtragender des Fehlverhaltens im Zementwerk", so Unternehmenssprecher Armin Pufitsch. Man habe die Sanierung der Altlast in engster Abstimmung mit den zuständigen Bundes- und Landesbehörden schon vor Jahren aktiv und korrekt in Angriff genommen. "Wir waren und sind uns der Sanierungs-Dringlichkeit bewusst, und wir haben selbst viele Millionen Euro in diese Sanierung investiert", sagte Pufitsch. Doch nun würden alle miteinander "durch das Versagen eines Verwerters, der für seine fehlerhafte Handhabung des Materials auch noch viel Geld bezahlt bekam", an der Fortsetzung eines umweltgerechten Sanierungsweges ebenso gehindert wie an der Behebung des Problems.

Unterdessen hat das Umweltbundesamt eine Untersuchung zur HCB-Belastung der Menschen in Österreich durchgeführt. Wie am Montag in einer Aussendung bekannt gegeben wurde, liegen die Konzentrationen zwischen 0,15 und 0,6 Mikrogramm pro Liter. Bei der Untersuchung wurde basierend auf Mischproben die durchschnittliche Konzentrationen im Blutplasma von 97 Männern und Frauen im Alter von 20 bis 69 Jahren aus zumeist ländlichen Regionen ermittelt, mit Ausnahme von Kärnten. Dabei ergab sich auch, dass die HCB-Werte mit steigendem Alter deutlich zunehmen und Frauen tendenziell stärker belastet sind als Männer.