Das Stift Lambach wartet nun auf die Ermittlungsergebnisse der Behörden und eine Verhandlung, wie die APA von Abt Maximilian Neulinger erfuhr.

"Unsere erste Sorge war, Klarheit herzustellen. Jetzt müssen wir die Gerichte arbeiten lassen und abwarten, was herauskommt", erklärte Neulinger. Dann werde Rom kirchenrechtlich mit dem Fall befasst, der von solcher Schwere sei, dass man das nicht vor Ort lösen könne. Mit den Behörden arbeite man eng zusammen. Der Pater sei vergangene Woche aus der Untersuchungshaft entlassen worden, mit den Auflagen, keinen Alkohol zu trinken und sich einer Psychotherapie zu unterziehen. Der 72-Jährige leide seit längerem unter Alkoholproblemen, er sei deshalb auch früh als Pfarrer in Ruhestand getreten.

Erklärung auf Homepage

Das Kloster hatte selbst eine Erklärung auf seine Homepage gestellt: "Unter sehr starkem Alkoholeinfluss hat er eine entgeltliche sexuelle Dienstleistung in Anspruch genommen. Eine der beiden beteiligten Personen war jedoch noch nicht volljährig", heißt es dort. Der Pater bedauere den Vorfall sehr, er sei voll geständig und die Bedeutung seiner Tat sei ihm klar, betonte der Abt. Auch die klösterliche Gemeinschaft bedauere den Vorfall zutiefst und distanziere sich davon.

Der 72-jährige Ordensmann habe zuletzt Gottesdienste in einem Altersheim gehalten und touristische Führungen im Stift gemacht. Es gebe keinerlei Zusammenhang zwischen ihm und den beiden Schulen, die das Stift betreibt, sagte der Abt. Dort sei man dankbar, dass mit dem Thema offensiv umgegangen werde.