Österreich holt mit dem geplanten Gastro-Rauchverbot im Vergleich zu vielen anderen Staaten beim Nichtraucherschutz teilweise auf. Für viele Proponenten der Maßnahme kommt aber die Umsetzung ab Mai 2018 viel zu spät. Dies geht aus zahlreichen Stellungnahmen aus Anlass des diesjährigen Welt-Nichtrauchertages am heutigen Sonntag hervor. In Österreich greifen rund 2,3 Millionen zu Zigaretten.

Rauchverbot in Autos gefordert

Die Vertreter der Gesundheitsberufe-Konferenz forderten in Österreich am Freitag eine raschere Umsetzung des Gastro-Rauchverbots. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) wünscht ein Rauchverbot in Autos, wenn Kinder an Bord sind. In Großbritannien wird das ab kommenden Herbst der Fall sein. Solche Verbote gibt es bereits in Griechenland, Zypern, Australien und Kanada.

Der Wiener Sozialmediziner Michael Kunze wies darauf hin, dass ein Plus von einem Prozent bei den Zigarettenpreisen bewiesenermaßen mit einer Reduktion des Zigarettenkonsums um ein halbes Prozent einher geht. Österreichs Lungenfachärzte warnten vor Schmuggelzigaretten. Der Präsident der Präsident der Europäischen Gesellschaft für Öffentliche Gesundheit, Martin McKee, begrüßte das in Österreich geplante Gastro-Rauchverbot. Insgesamt müssten aber Staaten wie Österreich und Deutschland beim Zurückdrängen des Tabakkonsums im Vergleich zu vielen anderen Ländern noch erfolgreicher werden.