Der Zustand der Kinder, die den Horror-Unfall schwer verletzt überlebt hatten, war nach Polizeiangaben auch am Montag unverändert. Die nach Linz geflogenen Mädchen (4 und 5) waren stabil. Bei dem nach St. Pölten transportierten Zwölfjährigen galt die Lage weiterhin als kritisch. Alle drei Kinder waren (not)operiert worden.

Ein "dunkler Schatten": Der verheerende Verkehrsunfall mit fünf Toten in Purgstall a.d. Erlauf vom Freitagabend ist auch Thema in der Predigt des Sonntags-Gottesdienstes in der Pfarre der etwa 6000 Einwohner zählenden Marktgemeinde im Bezirk Scheibbs gewesen. Eine Fürbitte für die Opfer wurde ebenfalls gebetet.

Zum Unglückshergang werde davon ausgegangen, dass der 26-jährige Lenker des mit acht Personen besetzten Seat Alhambra vor dem Bahnübergang nicht angehalten hatte. Er starb beim Zusammenprall mit dem Zug 7028 der Erlauftalbahn ebenso wie seine Lebensgefährtin (32), zwei Buben (7 und 8) sowie ein Mädchen (11).

Kerzen und Blumen am Bahndamm erinnerten an die folgenschwere Karambolage. Die Gemeinde stand nach wie vor unter Schock. Ein "dunkler Schatten" liege über Pfingsten angesichts des tragischen Unglücks, hieß es in der Sonntags-Predigt in der Pfarre Purgstall. Die Kerzen, das Kreuz, die Osterkerze sollen "ausdrücken, was wir nicht in Worte fassen können". Auch eine Fürbitte galt den Opfern: "In tiefer Betroffenheit tragen wir betend die Schwerverletzten Martin, Julia, Nadine und die tödlich Verunglückten des Freitagabend-Zugunglücks zu dir: Mutter Anita P., Jasmin, Christian, Sebastian und Vater Patrick Z."

Nicht angehalten

Ein Augenzeuge und Ersthelfer bestätigte in der ORF-Nachrichtensendung "Niederösterreich heute" vom Samstagabend, dass der Lenker "ohne stehen zu bleiben" auf den Bahnübergang gefahren und der Zug "im Bruchteil von Sekunden" da gewesen sei. Der Triebwagen habe das Auto buchstäblich "aufgespießt" und weggeschoben. Er habe sofort einen Notruf abgesetzt, berichtete der Zeuge. Laut Polizei war der Seat mehr als 90 Meter weit mitgeschleift worden. Der Pkw wurde völlig zertrümmert.

Es habe sich um "ein furchtbares Bild" und um "ein schreckliches Szenario" gehandelt, sagte Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos NÖ. "Wir sind an unsere Grenzen gestoßen", erklärte Franz Ditzer, Kommandant der FF Purgstall, im Gespräch mit "Niederösterreich heute".