Die Festnahmen liegen bereits einige Zeit zurück: Ende Dezember 2013 wurde nach einem sogenannten Mitfahndungsersuchen der französischen Behörden ein Pkw auf der Wiener Außenringautobahn gestoppt, mit dem zwei Männer offenbar Richtung Rumänien unterwegs waren. Im Auto fanden sich 37 hochpreisige Uhren, die eine Bande am Vortag beim Überfall auf einen Juwelier in Straßburg erbeutet hatte.

Rund drei Wochen später war in Wien für eine Bande der Organisation früher als von ihr geplant Endstation: Die sechs Männer wurden am 17. Jänner bei einem Überfall auf einen Juwelier in der Hernalser Hauptstraße im Geschäft überwältigt. Damals hatte ein Passant die Polizei alarmiert, deren erste Kräfte nur Sekunden später zur Stelle waren, wie Behördensprecher Paul Eidenberger der APA sagte. Einer der Täter hatte den Juwelier mit einer Axt bedroht und versuchte, mit dem Werkzeug auch auf einen Polizisten loszugehen. Alle sechs Täter wurden überwältigt.

Die Organisation, die auch Buchhalter und Anwälte beschäftigte, soll für Überfälle auf Luxusgeschäfte in ganz Europa in den vergangenen beiden Jahren verantwortlich sein. Den Wert der Beute bezifferten die rumänischen Behörden mit zehn Millionen Euro. Bei ihrer Vorgangsweise hatten sich die Täter die berüchtigte Juwelierräuber-Bande Pink Panther zum Vorbild genommen.

Am Donnerstag wurden in Rumänien 14 mutmaßliche Mitglieder der Organisation festgenommen. Laut der Staatsanwaltschaft zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität und Terrorismus (DIICOT) wurden neben Schmuck und Uhren Immobilien und mehrere Luxusautos beschlagnahmt.