Sturmtief "Niklas" hat neben starkem Regen und Graupelschauer auch Schneefall nach Österreich gebracht. Gestern wurden Windspitzen mit deutlich über 100km/h gemessen. Spitzenreiter waren dabei Waizenkirchen (OÖ) mit 123km/h, Mattsee (S) mit 122km/h und am Feuerkogel (OÖ) wurden gar 161 km/h gemessen, berichtet die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Schnee in Wien
Schnee in Wien © APA/HELMUT FOHRINGER

Heute bleibt es stark windig, allerdings nicht mehr so extrem. Dazu kühlt es ab, es kann in einigen Regionen Schnee fallen, erste Gewitter mischen auch mit. Wetterbegünstigt ist die Alpensüdseite.

Ein Todesopfer in Österreich

Das Sturmtief hat am Dienstag in Österreich ein Menschenleben gefordert, im Raum Deutschland und der Schweiz sind mindestens acht Todesopfer zu beklagen. In Oberösterreich stürzte am Dienstag ein 63-Jähriger in Mauthausen (Bezirk Perg) von einer Leiter, als er versuchte seine Terrassenüberdachung zu sichern. Der Pensionist erlag seinen schweren Kopfverletzungen.

Steiermark: Zweite Sturmwelle zu Mittag

Die steirischen Feuerwehren mussten in der vergangenen Nacht zu zehn Einsätzen ausrücken. Sechs Einsätze wurden im Bezirk Liezen verzeichnet, zwei Einsätze im Bezirk Weiz und zwei Einsätze im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Umgestürzte Bäume hatten zu Behinderungen geführt und mussten von den Einsatzkräften entfernt werden. Zweite Sturmwelle wird gegen Mittag erwartet.

Mehrparteienhaus in Kärnten abgedeckt

Österreichs südlichstes Bundesland ist von Sturmtief "Niklas" weitgehend verschont geblieben. Die Kärntner Landesalarm- und Warnzentrale verzeichnete am Montag rund zehn Einsätze. Überwiegend handelte es sich um umgestürzte Bäume, die aus dem Weg geräumt werden mussten. Der größte Feuerwehreinsatz war wegen eines abgedeckten Mehrparteienhauses in der Bezirksstadt Spittal an der Drau.

Kurz vor 22.00 Uhr rissen starke Windböen Teile des im Umbau befindliches Daches weg. Metallelemente, Dach- und Mauerziegel wurden laut Polizei auf die angrenzende Gemeindestraße geschleudert. Die Feuerwehr entfernte die losen und herabhängenden Dachteile und sicherte das Gebäude provisorisch.

Bäume stürzen auf Tauernautobahn: Verkehrsunfall

Sturmtief Niklas hat am Dienstagabend zwei Bäume auf der Tauernautobahn (A 10) in Oberalm bei Hallein entwurzelt. Dabei wurde eine Lärmschutzwand durchschlagen, einer der Bäume blockierte den rechten Fahrstreifen. Ein 58-jähriger Pongauer war Richtung Villach unterwegs, er konnte nicht mehr ausweichen und prallte gegen den liegenden Baum. Der Mann blieb unverletzt.

Im Pinzgauer Ort Maria Alm stürzte ein 30-jähriger Mann aus Leogang gegen Mitternacht mit seinem Pkw in den Fluss Urslau. Er war bei dichtem Schneetreiben und böigem Wind auf der Hochkönig Bundesstraße (B 164) in Fahrtrichtung Saalfelden unterwegs als er links von der Fahrbahn abkam. Der Unfalllenker konnte sich selbst aus dem Fahrzeug und aus dem stark wasserführenden Fluss befreien und die Einsatzkräfte alarmieren.

19-jähriger Kitesurfer im Burgenland verletzt

in 19-jähriger Oberösterreicher ist am Dienstagnachmittag bei einem Kitesurf-Unfall verletzt worden. Der junge Mann aus dem Bezirk Wels-Land wurde in Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See) von einer Windböe erfasst und auf den nahen Campingplatz geschleudert, wo er im Vorzelt eines Wohnwagens verletzt liegen blieb, so die Polizei heute, Mittwoch. Der Kitesurfer wurde ins Spital gebracht.

185 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich

Das Sturmtief "Niklas" hat am Dienstag in Niederösterreich binnen sechs Stunden zu 185 Einsätzen von 85 Feuerwehren geführt. 1.100 Helfer waren aufgeboten, teilte Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos in Tulln, mit. Für den heute Mittwoch wurde mit weiteren Sturmeinsätzen gerechnet. "Wir bleiben in Alarmbereitschaft."

Neunjährige in Tirol verletzt

Insgesamt mussten die Feuerwehren zu über 200 Einsätzen in Tirol ausrücken. Zahlreiche Gebäude wurden abgedeckt, umgerissene Bäume führten zu Verkehrsbehinderungen. In Aschau im Zillertal (Bezirk Schwaz) wurde ein Auto laut Polizei von einem Baum getroffen. Dabei wurde ein neunjähriges Mädchen verletzt.

Die Neunjährige wurde in das Krankenhaus nach Schwaz eingeliefert. Die restlichen Insassen, die Mutter des Mädchens und vier weitere Kinder, blieben unverletzt.

Laut Angaben der "Tinetz AG" kam es durch den Sturm zu erheblichen Leitungsausfällen. Am Höhepunkt gegen 18.30 Uhr waren rund 8.000 Haushalte in Tirol ohne Strom. Gegen Mitternacht konnte die Stromversorgung mit Ausnahme von etwa 100 Haushalten wiederhergestellt werden. Insgesamt waren von den Sturmschäden beinahe 20.000 Kunden betroffen, hieß es.