Die Verantwortlichen des Landes haben am Montag in einer Aussendung vor der prekären Lawinensituation in der Osterwoche gewarnt. Sie könnte die "gefährlichste Lawinenwoche dieses Winters" werden, hieß es. Im Gebirge wurden bis zu 1,5 Meter Neuschneezuwachs erwartet.

Wintersportler sollten "größtmögliche Vorsicht" walten lassen, betonte Sicherheitsreferent LHStv. Josef Geisler (ÖVP): "Skitouren und Variantenfahrten erfordern viel Erfahrung. Die Tourenmöglichkeiten sind stark eingeschränkt".

Bereits am Montag sollte die Stufe "4" der fünfteiligen Gefahrenskala erreicht werden. "Die Gefahrenstellen liegen in steilen Hängen aller Richtungen", betonte Lawinenexperte Rudi Mair: "Im Gebirge herrschen unwirtliche Verhältnisse mit zumeist schlechter Sicht und kräftigen Niederschlägen". An der Alpennordseite erwarteten die Experten ergiebige Niederschläge, die Schneefallgrenze soll im Laufe der Woche noch weiter absinken.

Ungünstige Lawinensituation in Salzburg

Freunde alpiner Unternehmungen abseits der gesicherten Pisten haben im Bundesland Salzburg auch nicht unbedingt das große Los gezogen: Wetter- und Lawinenwarnbericht des Landes verheißen keine guten Bedingungen. Zu Wochenbeginn herrschte in weiten Teilen erhebliche Lawinengefahr, das ist Stufe drei auf der fünfteiligen Skala. Nur in den Nockbergen ist die Gefahr mäßig.

Regen bis in eine Seehöhe von 2.000 Metern hat die Schneedecke massiv geschwächt. Das bedeutet, dass kleine bis mittlere Feuchtschneelawinen spontan möglich sind. Oberhalb von 2.000 Metern kommt hingegen durch Sturm frischer Triebschnee dazu. Diese Einwehungen sind sehr störanfällig, wobei im Falle einer Auslösung auch der Triebschnee der vergangenen Woche gelöst werden kann. Zudem ist die Sicht sehr stark eingeschränkt, wodurch das visuelle Beurteilen bzw. Einschätzen der aktuellen Verhältnisse kaum möglich ist. Auch in den inneralpinen Grasbergen steigt die Schneebrettgefahr tagsüber von mäßig auf erheblich an.

Die Aussicht für die nächsten Tage verheißt wenig Änderung: Morgen, Dienstag, steigen die Temperaturen zunächst wieder deutlich an, um am Nachmittag wieder zu sinken. Auch der Wind bleibt stürmisch. Die Lawinensituation bleibt daher weiterhin heikel - sowohl was spontane Feuchtschneelawinen als auch trockene Schneebretter durch Triebschnee betrifft.

Lage in Vorarlberg

Das stürmische Wetter ließ die Lawinengefahr in Vorarlberg zu Wochenbeginn regional auf Stufe 4 ("groß") der fünfteiligen Gefahrenskala anwachsen. Verbreitet bestand erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3. Schneebrettlawinen waren bereits von einzelnen Wintersportlern auslösbar. "Aktivitäten abseits gesicherter Pisten erfordern viel Erfahrung und sind stark eingeschränkt", so Experte Andreas Pecl.

In Vorarlberg fielen über Nacht oberhalb von 1.600 bis 2.000 Meter meist zehn bis 15 Zentimeter Neuschnee, dazu wehte starker Wind. Die Verbindung zwischen den dadurch entstandenen Schneeverfrachtungen und der Altschneedecke sei aber nur mäßig, mit zunehmender Höhe schwach, so Pecl. In den nächsten Tagen sei regional noch einmal mit einem Anstieg der Lawinengefahr zu rechnen.