Ein 71 Jahre alter Mann aus dem Bezirk St. Veit/Glan ist von einem serbischen Polizeibeamten und dessen Komplizen erpresst worden. Der Kärntner sollte 50.000 Euro zahlen, damit ihm und seiner Familie nichts passiere. Der 71-Jährige ging zur Polizei, in Kooperation mit den serbischen Behörden wurden die beiden Verdächtigen geschnappt, sie sind geständig, befanden sich aber noch auf freiem Fuß.

Der Pensionist hatte SMS-Nachrichten erhalten, in denen er zur Zahlung der 50.000 Euro aufgefordert wurde. Er erklärte, die Erpressung stehe seiner Meinung nach mit einem Einbruch in sein Wohnhaus in Zusammenhang, der einige Tage davor verübt worden war. In den Erpresser-Nachrichten wurde eine Zahlungsfrist von 24 Stunden angegeben, verschickt wurden sie über einen serbischen Mobiltelefon-Anschluss.

Das Landeskriminalamt kontaktierte die serbischen Polizeibehörden und bat um Kooperation. "Das hat auch sehr gut funktioniert, die Kollegen aus Serbien haben die beiden Männer ausgeforscht und uns umgehend informiert", sagte Gottlieb Türk, Leiter des Landeskriminalamtes, gegenüber der APA.

Da man davon ausgegangen sei, dass die Erpresser nach Kärnten kommen würden, um das Geld abzuholen, sei man 48 Stunden lang im Dauereinsatz gewesen, so Türk. Dabei habe man auch die Cobra zur Verstärkung geholt. Die Männer kamen jedoch nicht, die beiden, ein 35 Jahre alter Polizeibeamter und ein 30 Jahre alter Mann aus Serbien, wurden in ihrer Heimat von der Polizei geschnappt und einvernommen. "Sie sind geständig, wie man uns mitgeteilt hat, jetzt wird sich die Justiz um die weiteren Schritte kümmern", sagte Türk.

Der 30-Jährige dürfte auch den Einbruch in das Wohnhaus des Erpressungsopfers verübt haben. Wann von den Justizbehörden die Auslieferung der Verdächtigen beantragt wird, ist noch unklar, die Ermittlungen sind nicht abgeschlossen.