Der Freitagfrüh einsetzende Schneefall hat auf steirischen und Kärnter Autobahnen und Schnellstraßen für Unfälle und Behinderungen gesorgt, wie der ÖAMTC der APA mitteilte. Auf der S6 über den Semmering herrschte laut ÖAMTC auf steirischer und NÖ-Seite Kettenpflicht. Die "Pyhrn" (A9) war teils schneeglatt, auf der A2 im Packabschnitt blieben etliche Fahrzeuge hängen, es kam zu Unfällen.

Im Semmeringabschnitt von Mürzzuschlag Ost über die gesamte Tunnelkette bis nach Niederösterreich waren Fahrzeuge hängen geblieben und behinderten den nachkommenden Verkehr. Vorsicht war auf der S6 auch weiter südlich auf der Umfahrung von Bruck/Mur und Kapfenberg über den Tanzenbergtunnel wegen hängen gebliebener Fahrzeuge geboten.

Unfall und Kettenpflicht

Auf der Pyhrnautobahn (A9) zwischen Ardning und Treglwang durch das Palten-Liesing-Tal wurden Autolenker wegen eines Unfalls zu erhöhter Vorsicht aufgerufen. Im Bereich Wildoner Berg auf der A9 südlich von Graz wurde Kettenpflicht für Lkw über 7,5 Tonnen angeordnet: Dies galt wegen Schneeglätte sowohl für die Pyhrnautobahn als auch für die dortigen Zubringer, die L601 und L603.

Schwierige Fahrverhältnisse herrschten auch auf der S35, der Brucker Schnellstraße ab Graz Nord bis Bruck/Mur. Auf der Südautobahn (A2) zwischen der Steiermark und Kärnten über die Pack sorgte der starke Schneefall für Behinderungen in beiden Richtungen, es gab bereits etliche liegen gebliebene Lkw, so die Asfinag. Auch im Wechselabschnitt der A2 war der Verkehr beeinträchtigt. Ähnliches galt für den steilen und kurvigen Abschnitt der B76 Radlpassbundesstraße zwischen Lannach und Stainz, meldete der ÖAMTC. Schwerfahrzeuge kamen nicht mehr weiter.

In der westlichen Obersteiermark verhängten die Behörden Kettenpflicht für alle Fahrzeuge über die Turracher Höhe (B95). Kettenpflicht für Lkw gab es auch für alle Bergstraßen im Mariazellerland und im oststeirischen Bergland sowie für die B77 über das Gaberl sowie die B114 über den Triebener Tauern und die B115 über den Präbichl, weiters über den Obdacher Sattel (B78) nach Kärnten.

Dichter Schneefall führte auch in weiten Teilen Kärntens zu teils massiven Verkehrsbehinderungen. Auf den Autobahnen blieben zahlreiche Schwerfahrzeuge hängen, für praktisch alle Passstraßen galt Kettenpflicht. Der ÖAMTC empfahl allen Autofahrern, "ausnahmslos" Schneeketten mitzuführen. Die Meteorologen prognostizierten jedoch bereits ab Mittag ein Nachlassen der Niederschläge.

Probleme mit Schwerfahrzeugen

"Am meisten Probleme gibt es mit hängen gebliebenen Schwerfahrzeugen", sagte ein ÖAMTC-Sprecher auf Anfrage der APA. Selbst die Autobahnauffahrt Minimundus bei Klagenfurt war am Vormittag wegen eines Lkw gesperrt, der an der kleinen Steigung gescheitert war. Verkehrsbehinderungen gab es aber auch wegen etlicher Unfälle, die zumeist mit Blechschäden endeten, auf einigen Nebenstraßen.

"Im Nordosten des Landes hat der Schneefall bereits nachgelassen, im Zentralraum und in Unterkärnten sollte es ab Mittag weniger schneien", sagte Meteorologe Paul Rainer von der ZAMG zur APA. Rainer rechnete in den Karawanken mit bis zu 40 Zentimeter Neuschnee, für Klagenfurt und Villach erwartete er bis zu 15 Zentimeter. In der Nacht auf Samstag klart der Himmel dann wieder auf. "Der Samstag könnte ein herrlicher Skitag werden", so Rainer.

Lawinenwarnstufe drei

In Kärntens Bergen galt am Freitag allgemein die Lawinenwarnstufe drei. "Im Süden wird recht viel Schnee erwartet, wegen des Windes rechnen wir auch mit Schneeverfrachtungen", erklärte Willi Ertl vom Lawinenwarndienst. Ob die Lawinenwarnstufe im Lauf des Freitags noch auf vier angehoben werden müsste, war noch offen.

Wegen der starken Schneefälle wurde auch die Autobahn durch das Kanaltal zwischen Thörl Maglern in Kärnten und Udine für den gesamten Schwerverkehr gesperrt. Nach Angaben des ÖAMTC wurden die Lkw angehalten und auf die Parkplätze geleitet. Die Dauer der Sperre war vorerst nicht absehbar, für den Nachmittag war allerdings ein Nachlassen der Niederschläge angesagt.