Durch die Verbrennung von Blaukalk der Donau Chemie AG bei Wietersdorfer & Peggauer ist das Umweltgift in die Luft und damit auf die Wiesen und Felder gelangt. Der Ausschuss unter dem Vorsitz von Wilhelm Korak (BZÖ) möchte herausfinden, welche Rolle dabei die Beamten und Politiker des Landes gespielt haben und welche Fehler passiert sind.

Auf der Zeugenliste standen am Mittwoch Mitarbeiter der Donau Chemie. Als erster wurde Manfred Ebenberger, Verfahrenstechniker und seit 2006 verantwortlich für den Standort Brückl, zur Befragung durch die Abgeordneten aufgerufen. Die Führungsspitze von Wietersdorfer & Peggauer hätte ebenfalls vernommen werden sollen, hat ihr Erscheinen aber abgesagt.

Ebenberger sagte, das Umweltbundesamt habe die Deponie 2003/04 untersucht und sie der Prioritätenklasse 1 zugeordnet. Sowohl Politik und Umweltabteilung als auch die Donau Chemie selbst seien sehr interessiert an einer nachhaltigen Lösung gewesen, betonten sowohl er als auch der Leiter des Betriebslabors der Donau Chemie AG Brückl, Günter Szolderits. Auch habe die Zementindustrie von sich aus Interesse an einer Verwertung gezeigt. Nach einer Variantenprüfung sei dann die Entscheidung für die Räumung und Verbrennung gefallen, sagte Ebenberger.

Der Vorstandsvorsitzende der Donau Chemie AG, Franz Geiger, sagte, er glaube nicht, dass die Politik in das Sanierungsprojekt "einer der größten Altlasten Österreichs" stark involviert gewesen sei. "Vielleicht haben sie das eine oder andere abgewinkt", meinte er. Aber seiner Meinung nach sei es eine Sache der Beamten in Bund und Land gewesen. Es habe viele Jahre lang Untersuchungen darüber gegeben, wie man das Problem lösen könne.

Szolderits schilderte, dass jede Charge des kontaminierten Kalkschlamms, die das Werk verlasse, von internen und externen Prüfern untersucht werden müsse. Dabei werde der Quecksilber-Gehalt bestimmt. Auf die Bestimmung von Einzelsubstanzen und damit auch von Chlorwasserstoffen sei verzichtet worden, weil es für den Verbrennungsprozess keine Rolle spiele. "Wenn der Stoff verbrannt wird, wird er verbrannt, unabhängig von der Menge", sagte er. Wichtig für eine rückstandslose Verbrennung sei nur, dass eine Temperatur von 1.000 Grad erreicht werde.

Von der Umweltabteilung des Landes habe es bei der Donau Chemie unregelmäßig Besuche einige Male im Jahr gegeben. Dass die Beamten Proben entnommen und untersucht hätten, könne er sich nicht erinnern, erklärte Szolderits.