Diese Menschen nehmen zwar in ausreichendem Maß Kalorien zu sich, ihre Ernährung ist allerdings so einseitig, dass die Betroffenen anfällig werden für Krankheiten und die körperliche und geistige Entwicklung von Kinder beeinträchtigt sein kann, erklärte Bünker. Gleichzeitig präsentierte "Brot für die Welt" ein erfolgreiches Projekt, mit dem in Ruanda dem Problem von Mangelernährung zu Leibe gerückt wird: Die lokale Organisation Ugama berät im Süden des dicht bevölkerten kleinen Landes in Afrika kleinbäuerliche Kooperativen und sorgt dafür, dass die Produktion nährstoffhaltiger Gemüsesorten forciert wird. Frauen, traditionell für Ackerbau zuständig, werden dabei unterstützt, neben Maniok und Süßkartoffeln für den Eigenbedarf Karotten, Tomaten, Salat und Ähnliches zu ziehen. Darüber hinaus wurde ihr Zusammenschluss zu Kooperative organisiert, durch die sie kostengünstiger Feldfrüchte produzieren und selbst auf lokalen Märkten verkaufen.

Für drei Kilo Zwiebeln bekommen die Frauen auf dem Markt umgerechnet etwa 30 Cent, für fünf Kilo Karotten durchschnittlich einen Euro, wie Jean Damascene Ndahimana von Ugama sagte. Zum Vergleich: 3,50 Euro pro Jahr kostet die Krankenversicherung für eine Person. Beim Arzt ist dann nur noch ein Selbstbehalt zu zahlen. Der Schulbesuch ist zwar gratis, für arme Familien stellt allerdings die Anschaffung von Unterrichtsmaterialien eine finanzielle Herausforderung dar.