Der Wintereinbruch am Montag hat in Oberösterreich indirekt einen Verkehrstoten gefordert. Ein 61-Jähriger war nach einem Unfall auf der Welser Autobahn (A25) vor einen Lkw gelaufen. In Kärnten und im Burgenland sorgte der Neuschnee für mehrere Unfälle, in Villach verletzte sich ein Mann schwer, nachdem er gegen einen Baum gefahren war, am Knoten Mattersburg ereignete sich ein Tankwagenunfall. Auch in den übrigen Bundesländern sorgte der Neuschnee zum Teil für Blechschäden und Verkehrsbehinderungen. In Salzburg und Vorarlberg war die Lage bis in die Mittagsstunden hingegen weitestgehend unspektakulär.

Der 61-jähriger Linzer ist am Montag gegen 5.00 Uhr auf der Welser Autobahn (A25) bei Pucking (Bezirk Linz-Land) von einem Lastwagen erfasst und getötet worden. Der Mann war nach einem Sachschadenunfall, er war mit seinem Wagen ins Rutschen gekommen, ausgestiegen und - möglicherweise im Schock - vor einen Lkw gelaufen. Er starb noch an der Unfallstelle. Das teilte die Pressestelle der Polizei Oberösterreich mit.

In St. Ulrich (Bezirk Steyr-Land) in Oberösterreich ereignete sich auf der Eisen Straße (B115) beim Schneeräumen ein Unfall: Ein 47-jähriger Lenker aus dem Bezirk Amstetten erlitt einen Kreislaufkollaps und kippte mit dem Pflug über eine Böschung in einen Thujenzaun. Er wurde verletzt und kam ins Landeskrankenhaus Steyr. Die Lawinengefahr in Oberösterreich wurde vom Warndienst des Landes über 1.800 Meter Höhe als erheblich, darunter als mäßig eingestuft.

Der - angekündigte - Wintereinbruch in der Nacht auf Montag in Kärnten hat rund 20 Zentimeter Neuschnee gebracht. Die winterlichen Fahrverhältnisse sorgten für zahlreiche Verkehrsunfälle mit mehreren Schwerverletzten. Im Großraum Klagenfurt gab es im Frühverkehr starke Behinderungen und Staus, viele Menschen kamen zu spät zur Arbeit.

Auf den schneeglatten Straßen kam es zu zahlreichen Kollisionen. Bei einem Frontalzusammenstoß auf der Seebergbundesstraße (B82) in Völkermarkt wurden drei Menschen schwer verletzt, in Mölbling bei St. Veit/Glan krachte ein 51-jähriger Lenker aus Straßburg mit seinem Pkw gegen ein Polizeiauto, das eine Unfallstelle absicherte. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt, Verletzte gab es nicht. In Villach geriet ein 22 Jahre alter Lenker mit seinem Auto nach einem Überholmanöver ins Schleudern und prallte gegen einen Baum. Er musste schwer verletzt ins Landeskrankenhaus Villach gebracht werden, seine 18-jährige Beifahrerin kam mit leichten Blessuren davon.

Mit anhaltendem Schneefall seit dem frühen Morgen hat der Winter am Montag auch im Burgenland ein kräftiges Lebenszeichen gegeben. Arbeit gab es außer für die Räumflotten auch für einige Feuerwehren, die zu Fahrzeugbergungen gerufen wurden. Auf der Auffahrt von der Mattersburger Schnellstraße (S4) auf die Burgenland Schnellstraße (S31) beim Knoten Mattersburg ereignete sich ein Tankwagenunfall, laut Polizei wurde dabei niemand verletzt. Die Auffahrt auf die S31 war vorübergehend gesperrt.

Auf der Burgenland Straße (B50) über den Sieggrabener Berg (Bezirk Mattersburg) und der Güssinger Straße (B57) am Henndorfer Berg (Bezirk Jennersdorf) im Südburgenland wurde Kettenpflicht für Lkw angeordnet. Hochbetrieb herrschte bei den Straßenmeistereien. "Die Mitarbeiter, die für den Winterdienst eingeteilt sind, sind seit gestern rund um die Uhr unterwegs", so Baudirektor Johann Godowitsch zur APA. Auf der B50 war in Richtung Unterschützen eine Frau mit ihrem Pkw von der Fahrbahn abgekommen und im Straßengraben gelandet. Mit ihr befanden sich zwei weitere Personen im Auto, eine wurde leicht verletzt. Der verunglückte Wagen wurde von der Stadtfeuerwehr Oberwart mithilfe eines Krans geborgen.

Aufgrund von Schneefällen und Straßenglätte in ganz Niederösterreich sind am Montag ab den frühen Morgenstunden etwa 1.400 Mitarbeiter des Straßendienstes mit 350 eigenen und 340 angemieteten Räum- und Streufahrzeugen im Einsatz gewesen. Die Salzlager der 58 Straßenmeistereien waren laut Landespressedienst zu 80 Prozent befüllt. In einigen Regionen - insbesondere im Raum Amstetten, Blindenmarkt, Haag, Mank, Melk, St. Pölten, Pottenbrunn und Pöggstall - gab es abschnittsweise leichte Schneeverwehungen. Die Neuschneemengen beliefen sich im Wald- und im Weinviertel auf jeweils bis zu fünf Zentimeter, im Most- und im Industrieviertel auf bis zu zehn Zentimeter.

In der eigentlich Grünen Mark haben seit Sonntag andauernde Schneefälle nun auch in tiefer gelegenen Regionen der West-, Ost-und Südsteiermark für weiße Pracht gesorgt. In Graz fielen bis Montagmittag rund zehn Zentimeter Schnee, der bei manchen Stadteinfahrten im Frühverkehr für Stau und Behinderungen sorgte. Schwere Unfälle blieben vorerst aus, es blieb in den meisten Fällen bei Blechschäden. Auf höher gelegenen Bergstraßen herrschte Kettenpflicht für Lkw.

Zum Teil winterliche Fahrverhältnisse haben am Montag auf Tirols Straßen geherrscht. Gröbere Probleme gab es laut Polizei aber nicht. Schneekettenpflicht bestand unter anderem auf der Eiberg Straße (B173) zwischen Kufstein und Söll für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen sowie auf der Wildschönauer Landesstraße (L3) und der Tuxer Landesstraße (L6). Auch hinsichtlich der Lawinengefahr herrschten mit Ausnahme von windbeeinflussten Gebieten günstige Bedingungen. Oberhalb der Waldgrenze war die Gefahr laut Experten des Landes als mäßig, also Stufe "2" der fünfteiligen Skala, einzustufen, darunter als gering.

Weitestgehend von der winterlichen Witterung verschont blieben vorerst Salzburg und Vorarlberg. Wobei im Salzburger Lungau bis zum Abend zumindest 25 Zentimeter Neuschnee erwartet werden.