Bei zwei Musikfestivals in Schweden hat es am vergangenen Wochenende mehr als 50 Anzeigen wegen sexueller Übergriffe gegeben. Die Aufklärung der Taten bereitet den Ermittlern Probleme: Mehrere Fälle seien bereits zu den Akten gelegt, weil Aussage gegen Aussage gestanden sei, berichtete das schwedische Radio am Donnerstag. Der Chef der Reichspolizei fordert deswegen mehr Kameraüberwachung bei Festivals.

Nach den Musikfestivals Bråvalla in Norrköping und Putte i Parken in Karlstad am vergangenen Wochenende waren bei der Polizei 15 Anzeigen wegen Vergewaltigungen und 40 wegen sexueller Belästigung eingegangen. Das jüngste Opfer soll erst zwölf Jahre alt sein.

Vorfälle auch im Vorjahr

Die britische Band "Mumford & Sons", die in Norrköping aufgetreten war, hatte am Dienstag auf ihrer Facebook-Seite erklärt, das Event zu boykottieren, bis Polizei und Veranstalter etwas gegen die hohe Zahl an mutmaßlichen Vergewaltigungen unternommen hätten. Festivals seien "ein Ort, um loszulassen und sich dabei sicher zu fühlen".

Bereits im vergangenen Jahr hatte es Berichte über sexuelle Übergriffe bei Festivals in Schweden gegeben. Bei dem "Peace & Love Festival", das am Donnerstag in Borlänge startete, sollten nach den Vorfällen vom Wochenende strengere Sicherheitsmaßnahmen greifen.