In der Europäischen Union könnte die Zulassung für das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat um bis zu zwei Jahre verlängert werden. Dazu sollte es am kommenden Montag erneut ein Treffen von Vertretern der EU-Kommission und der Mitgliedsländer geben, war diesen Montag von EU-Diplomaten und aus der deutschen Bundesregierung zu vernehmen.

Im Gespräch sei eine Verlängerung der Chemikalie von ein bis zwei Jahren. So lange dauert voraussichtlich eine Untersuchung der Europäischen Chemikalienagentur zu der Frage, ob das Mittel Krebs erzeugend ist oder nicht. Aus der Bundesregierung hieß es zudem, dass sich Deutschland bei einer möglichen Abstimmung enthalten werde.

Enthält sich Deutschland?

Die Bundesminister der SPD sind gegen eine der am 30. Juni auslaufenden Verlängerung der Zulassung, während Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Agrarminister Christian Schmidt (CSU) die Weiterverwendung des Herbizids ebenso wie die EU-Kommission befürworten. Mit einer Enthaltung Deutschlands ist eine qualifizierte Mehrheit für die Verlängerung fraglich, weshalb die EU-Kommission eine Abstimmung schon mehrmals verschoben hat.