Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Zwei Tage nach dem abgebrochenen Versuch, die Internationale Raumstation durch ein aufblasbares Modul zu erweitern, ist der US-Raumfahrtbehörde NASA das Experiment doch noch gelungen. Sieben Stunden lang pumpte Astronaut Jeff Williams das Modul "Beam" in kleinen Schüben auf, bis es am Samstag um 22.00 Uhr MESZ ganz entfaltet war.

Tests

Die Astronauten müssen noch einige Tests vornehmen, um sicherzugehen, dass keine Luft aus dem Modul entweicht. Nach einer Reihe weiterer Vorbereitungen werden sie es dann in etwa einer Woche erstmals betreten. Am Freitag musste der Test nach zwei Stunden wegen technischer Probleme abgebrochen werden.

18 Millionen Dollar

"Beam" wurde vom Privatunternehmen Bigelow Aerospace im Auftrag der NASA zu einem Preis von 18 Millionen Dollar entwickelt und wird nun erstmals im All getestet. Aufblasbare Module sollen nach den Plänen der NASA und von Bigelow Aerospace in künftigen Jahrzehnten als Wohnräume für Astronauten auf dem Mond oder Mars dienen. Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie beim Transport nur wenig Raum brauchen.

Schutz gegen Strahlung unsicher

Allerdings ist noch ungeklärt, ob ein Modul wie "Beam" die Astronauten ausreichend gegen die hochintensive Sonnenstrahlung und die extremen Temperaturschwankungen im All sowie gegen herumfliegenden Weltraumschrott schützen würde. Im Inneren von "Beam" sind Sensoren installiert, die die Strahlung messen. Diese Messdaten sollen regelmäßig von den ISS-Astronauten ausgewertet werden.