Buchstäblich aus heiterem Himmel schlug ein Blitz auf dem Fußballplatz in Hoppstätten ein - insgesamt 35 Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht. Drei Erwachsene erlitten bei dem Unglück schwere Verletzungen. Darunter der Schiedsrichter des E-Jugend-Spiels, der nach Polizeiangaben direkt vom Blitz getroffen wurde. Zeugen begannen sofort mit der Wiederbelebung. 30 Kinder im Alter von neun bis elf Jahren und zwei weitere Erwachsene hatten auffällige Herzfunktionen und wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Sie gelten als leicht verletzt.

Das Spiel war zum Zeitpunkt des Blitzschlags gerade beendet. "Es gab Zeugen zufolge keinen Regen und keinen dunklen Himmel", berichtete der Sprecher und bestätigte einen Online-Bericht der "Rheinpfalz". Wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes sagte, waren zur Zeit des Unglücks drei Gewitterzellen in der Gegend unterwegs. Den Kreis, in dem der Unglücksort liegt, hätten sie aber eher "am äußersten nördlichen Zipfel" gestreift. Von allen Kindern und Erwachsenen wurden laut Polizei noch vor Ort Elektrokardiogramme geschrieben, um die Herzfunktionen zu überprüfen. Bei den 30 Kindern und zwei Elternteilen seien die Ergebnisse auffällig gewesen.

Im Süden Polens wurde ein 40 Jahre alter Wanderer in einem Gebirge bei einem Blitzschlag getötet. Wie das Nachrichtenportal TVN24.pl unter Berufung auf die Bergrettung berichtete, sei der Mann im Gebirgsmassiv Babia Gora an der slowakischen Grenze in ein Gewitter geraten. Zeugen hatten bereits am Nachmittag die Bergrettung alarmiert. Wegen des Unwetters konnte diese aber zunächst nicht zur Unglücksstelle vordringen. Bei ihrem Eintreffen war der Mann bereits tot.

Bei einem Gewitter in einem Park in Paris wurden elf Menschen verletzt, darunter acht Kinder. Die Gruppe habe in dem Park im Nordwesten der französischen Hauptstadt einen Geburtstag gefeiert, als ein Blitz einschlug, sagte ein Sprecher der Pariser Feuerwehr örtlichen Medien. Die verletzten Kinder seien zwischen 7 und 14 Jahren alt. Sechs Menschen erlitten schwere Verletzungen, fünf leichte. Alle wurden in ein Krankenhaus gebracht.

Starkregen und Hagel hatten in mehreren deutschen Bundesländern Schäden angerichtet. In Rheinland-Pfalz war am Freitag nach einem Erdrutsch sogar ein Zug auf dem Weg nach Trier zwischen Hatzenport und Moselkern entgleist. Eine 64 Jahre alte Wanderin wurde am Samstag in der Wutachschlucht im Hochschwarzwald von einem Erdrutsch bis zur Hüfte verschüttet und leicht verletzt. Am Flughafen Frankfurt fielen 20 Flüge aus. In Wiesbaden wurde ein Taxifahrer von Regenmassen in seinem Auto eingeschlossen und musste von Helfern befreit werden. In einigen Straßen hatten Hagelkörner eine 30 Zentimeter dicke Schicht gebildet. In Bayern fielen bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter und Stunde. Polizei und Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

Gewitter mit Unwetterpotenzial sind am Wochenende weiterhin möglich, wie der DWD mitteilte. Tief "Elvira" bringe schwülwarme "Waschküchenluft" ins Land. Die Meteorologen rechnen auch am Sonntag mit kräftigen Gewittern und Regen.

Schwere Unwetter hatten am Freitagabend auch das südliche Burgenland, Niederösterreich sowie Salzburg und Tirol getroffen. Allein im Südburgenland wurden 150 Feuerwehreinsätze unter anderem wegen überfluteter Keller gezählt. Durch Hagel entstand ein Schaden von 1,2 Millionen Euro in der Landwirtschaft.