"Die WHO-Mitgliedstaaten haben heute einer der umfassendsten Umgestaltungen in der Geschichte der Organisation zugestimmt, wodurch ein neues Gesundheits-Notfall-Programm geschaffen wurde", teilte die WHO am Donnerstag in Genf mit. Mit dem neuen Programm sei die WHO in der Lage, "schnell, berechenbar und umfassend" Hilfe zu leisten, wenn Länder sich auf Notlagen jeglicher Art vorbereiteten, von ihnen betroffen seien oder sich von ihnen erholten, hieß es.

Zur Finanzierung des neuen Programms stimmten die diese Woche in Genf tagenden Delegierten einer Aufstockung des bestehenden Nothilfeprogramm-Budgets für das Haushaltsjahr 2016/17 um 160 Millionen Dollar (143,55 Mio. Euro) zu. Damit steigt dessen Volumen auf insgesamt 494 Millionen Dollar (443,21 Mio. Euro). Strukturell werden alle WHO-Aktivitäten für Notfälle unter einem Dach gebündelt. Die neu geschaffenen Krisen-Reaktionsteams sollen ab Jahresende am Hauptquartier in Genf und in den sechs Regionalstandorten einsatzbereit sein.

Zu Schwerfällig

Der WHO war im Zuge des Ebola-Ausbruchs vorgeworfen worden, viel zu langsam reagiert zu haben und zu schwerfällig zu sein. Die bisher schwerste Ebola-Epidemie seit Entdeckung des Virus im Jahr 1976 hatte im Dezember 2013 in Guinea ihren Anfang genommen. Die Epidemie breitete sich anschließend auf die Nachbarländer Sierra Leone und Liberia aus, einzelne Fälle gab es auch in Mali, Nigeria und dem Senegal.

Durch die Epidemie kamen laut WHO bei insgesamt rund 28.000 registrierten Fällen in mehreren Ländern etwa 11.300 Menschen ums Leben. Viele Experten nennen höhere Opferzahlen. Zeitweise wurden wöchentlich Hunderte Neuinfektionen registriert. Ende März erklärte die WHO den internationalen Ebola-Notstand für beendet.