Der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Peruaner war am Samstag in einem Restaurant in Medellin im Nordwesten Kolumbiens gefasst worden. Der Drogenboss mit dem Spitznamen Caracol (Schnecke) wurde von Peru wegen Mordes, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Drogenhandels gesucht. Die internationale Polizeibehörde Interpol hatte eine sogenannten Rote Notiz zur Festnahme und Auslieferung Galvez' ausgestellt.

Beamte der Drogenpolizei brachten ihn am Sonntag auf dem Militärflughafen von Bogota in eine Maschine der peruanischen Luftwaffe, die dann Richtung Lima abflog. Auch für ihn müsse die Unschuldsvermutung gelten, rief Galvez den Reportern am Flughafen zu, während er abgeführt wurde. In Peru war Galvez bereits wegen Mordes verurteilt worden. 2014 wurde er aber wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen. Anschließend stieg er zum Chef des in den internationalen Drogenhandel verwickelten Kriminellen-Netzwerks "Barrio King" auf.

In ihrem Haftbefehl hatten die peruanischen Behörden Galvez als "gewalttätig und aggressiv" beschrieben. Auf ihn war ein Kopfgeld von 500.000 Sol (rund 133.000 Euro) ausgesetzt. Der Zugriff in Medellin erfolgte nach einem Hinweise der peruanischen Polizei. Deren Chef Vicente Romero sprach von einem "sehr wichtigen" Erfolg im Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Er lobte die Zusammenarbeit mit den kolumbianischen Kollegen.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos gratulierte der Polizei im Kurzbotschaftendienst Twitter zu der Festnahme. Galvez sei einer der "gefürchtetsten" Drogenbosse der Region. Der Peruaner war seit der Festnahme des mexikanischen Drogenbosses Joaquin "El Chapo" Guzman im Jänner schon als "neuer El Chapo Südamerikas" bezeichnet worden.