Dadurch sei die Regierung verantwortlich für die Todesopfer, so das Gericht. In verschiedenen Städten wurden gegen die Staatsführung Klagen von Hinterbliebenen der Tsunami-Opfer eingereicht. Die Entscheidung vom Donnerstag war die erste in einem solchen Fall. Die klagenden 74 Angehörigen der 20 Todesopfer erhielten Summen von 9900 bis 40.000 Euro zugesprochen, insgesamt musste die Regierung 2,4 Millionen Euro zahlen. 

Tsunami-Alarm zu früh aufgehoben

Im Februar 2010 waren durch ein Beben der Stärke 8,8 vor Chile und einem anschließenden Tsunami mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen, 156 der Opfer wurden durch den Tsunami getötet. Dieser war unter anderem deshalb so verheerend, weil das Krisenzentrum des Innenministeriums entgegen der Warnung der Marine den Tsunami-Alarm relativ schnell wieder aufhob.

Chile liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring. An dem hufeisenförmigen Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umgibt, stoßen gleich mehrere Kontinentalplatten und ozeanische Platten aneinander. Weil sie ständig in Bewegung sind, wird Chile immer wieder von Erdstößen erschüttert.