Nach Behördenangaben vom Samstag wird den Vätern eines Siebenjährigen und seiner sechs Jahre alten "Braut", einem Geistlichen sowie drei Trauzeugen vorgeworfen, gegen das Verbot der Kinderehe verstoßen zu haben. Ihnen drohen sechs Monate Haft, eine Geldstrafe oder gleich beides.

Nach Polizeiangaben leugneten die Verdächtigen, dass die Hochzeit in der Region Punjab im Osten des Landes stattgefunden habe. Die Polizei verfügt nach eigenen Angaben aber über Videoaufnahmen von der Zeremonie.

Nach wütenden Protesten von religiösen Institutionen wegen angeblicher "Blasphemie" hatte das Parlament im vergangenen Monat eine Gesetzesinitiative fallen lassen, mit der das Arrangieren von Kinderehen härter bestraft werden sollte. Gleichzeitig sollte damit das Mindestalter für Bräute von 16 auf 18 Jahre erhöht werden.

Der oberste Rat für Islamische Ideologie erklärte dazu jedoch, das islamische Recht der Scharia sehe kein Mindestalter für die Hochzeit vor. Heiraten könne jeder, sobald er in die Pubertät komme.