Ebenso plötzlich, wie die Fluggesellschaft Malaysia Airlines die zulässige Gepäckmenge auf bestimmten Flügen nach Europa begrenzt hatte, hob sie diese Regelung am Mittwoch wieder auf. Ab dem Abend seien die bisherigen Vorschriften wieder in Kraft, teilte die Airline mit - Passagiere nach Paris und Amsterdam dürften somit wieder wie gewohnt ihre Koffer aufgeben.

"Starker Gegenwind"

Malaysia hatte die Beschränkung am Dienstag mit "ungewöhnlich starkem Gegenwind" begründet. Der längere Flugweg benötige mehr Kraftstoff und Malaysia Airlines müsse aus Sicherheitsgründen vorübergehend die Gepäckaufgabe begrenzen. Deshalb könne vorerst lediglich Handgepäck in begrenztem Umfang mitgenommen werden. Wer Gepäck aufgeben wolle, könne dies tun, es werde dann nur später ankommen.

Die Begründung hatte für Spott gesorgt. Analyst Shukor Yusof von Endau Analytics sagte: "Ich habe in meinen 20 Jahren in der Branche noch nie etwas so Aberwitziges gehört." Wenn die Darstellung von Malaysia Airlines zuträfe, müssten schließlich auch alle anderen Fluggesellschaften, die von Südostasien nach Europa fliegen, aufgegebenes Gepäck verbannen.

Image am Boden

Das Image von Malaysia Airlines ist nach mehreren Unglücksfällen denkbar schlecht. Im März 2014 verschwand Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking - was mit der Maschine und den 239 Insassen passierte, ist bis heute ungewiss. Im Juli 2014 wurde Flug MH17 über der Ukraine von einer Boden-Luft-Rakete getroffen und zerstört; alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben.

Zuletzt musste sich die Fluggesellschaft mit einem unangenehmen Vorfall zu Weihnachten befassen: Eine Maschine flog nach dem Start im neuseeländischen Auckland zunächst in die falsche Richtung.