Nach einem zweiten werde gefahndet. Ein dritter mutmaßlicher Täter sei wegen eines anderes Deliktes in Haft, teilte Polizeipräsident Garry McCarthy am Freitag mit.

Wer von den drei mutmaßlichen Komplizen die Schüsse abgab, ist nach seinen Angaben noch unklar. Demnach ist der Festgenommene ein 27-Jähriger mit Gang-Verbindungen, der sich nun wegen vorsätzlichen Mordes verantworten soll.

Der schwarze Bub war nach McCarthys Angaben am 2. November in der Nähe des Hauses seiner Großmutter in eine Gasse gelockt und aus nächster Nähe erschossen worden - der Polizei zufolge vermutlich, weil sein Vater Mitglied einer rivalisierenden Gang war. McCarthy sprach in diesem Zusammenhang von einem gezielten "Attentat" auf ein Kind und dem "wahrscheinlich verabscheuungswürdigsten und feigsten Verbrechen, dass in 35 Jahren meiner Polizeitätigkeit erlebt habe".

2.712 Opfer von Schusswaffengewalt

Chicago, mit 2,6 Millionen Einwohnern drittgrößte US-Stadt, hat in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg von Verbrechen erlebt. Der "Chicago Tribune" zufolge gab es bereits bis jetzt 2.712 Opfer von Schusswaffengewalt, während es im gesamten Vorjahr 2.587 waren. Auf 1.000 Einwohner kommen neun Verbrechen, der US-Durchschnitt liegt bei 3,8 pro 1.000 Bürger.