Nachdem das Jahr 2014 schon sämtliche Hitzerekorde geschlagen hat, ist nun 2015 drauf und dran, alle Rekorde zu brechen. Das teilte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Mittwoch in Genf mit.

Klimawandel und El Nino

Als Grund nannte die WMO sowohl den vom Menschen verursachten Klimawandel als auch das gefährliche Klimaphänomen El Nino, bei dem der Ozean viel gespeicherte Wärme wieder abgibt. "Das sind schlechte Neuigkeiten für den Planeten", sagte WMO-Generaldirektor Michel Jarraud. Der Zeitraum 2011 bis 2015 sei außerdem die heißeste Fünfjahresphase seit Beginn der Messungen gewesen, hieß es.

Das Klima in diesem Jahr werde aus verschiedenen Gründen Geschichte schreiben, meinte Jarraud. So habe die Konzentration der Treibhausgase neue Rekorde erreicht. Weltweit seien extreme Wetter-Phänomene beobachtet worden. Dazu gehörten die schweren Regenfälle in Teilen Südamerikas, in Nordafrika und in China. In China seien zwischen Mai und Oktober 35 Mal schwere Regenfälle niedergegangen, 75 Millionen Menschen seien von den Fluten betroffen gewesen. "Der Ausstoß von Treibhausgasen, die das Klima verändern, kann kontrolliert werden. Wir haben das Wissen und die Instrumente", meinte Jarraud vor dem Klimagipfel in Paris, der am Montag beginnt.

Nach Angaben der US-Klimabehörde NOAA waren die ersten zehn Monate 2015 die wärmste Periode dieses Zeitraums, die je gemessen wurde. Sie lagen 0,86 Grad über dem Temperaturdurchschnitt für diese Zeit. Außerdem überstiegen sie den Vorjahreszeitraum um 0,12 Grad Celsius, der bis dahin den Hitzerekord innehatte. Acht der ersten zehn Monate 2015 haben ihren jeweiligen Monatsrekord geknackt. Nur der Jänner 2015 war der zweitwärmste je gemessene erste Monat im Jahr und der April der drittwärmste im Monatsvergleich. Die NOAA verwendet Daten seit 1880.