Kinder sind nach Angaben der UNO durch die Gefahren des Klimawandels ganz besonders bedroht. 690 Millionen Kinder lebten in den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Weltregionen, heißt es in einer am Dienstag in Genf veröffentlichten Studie des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF. Rund 530 Mio. Kinder leben demnach in überflutungsgefährdeten Gebieten und rund 160 Millionen Kinder in Dürregebieten.

UNICEF macht darauf aufmerksam, dass Kinder die Hauptlast des Klimawandels trügen. "Die heutigen Kinder sind die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlichen Menschen, aber sie und ihre Kinder müssen mit den Konsequenzen leben", sagte UNICEF-Chef Anthony Lake.

Dürre, Überschwemmungen, Wirbelstürme

Die durch die Erderwärmung verstärkten extremen Wetterphänomene wie Wirbelstürme, Überschwemmungen und Dürren beschleunigten zudem die Verbreitung von Malaria, Durchfall, Lungenentzündung oder Unterernährung. So zerstörten Dürren Anbaugebiete und sorgten für steigende Lebensmittelpreise, was die Unterernährung der Menschen in armen Ländern noch verschlimmere. Kleinkinder seien überdies besonders gefährdet bei Hitzewellen, die schnell eine Austrocknung herbeiführen könnten, heißt es weiter.

UNICEF forderte die Delegierten der UNO-Klimakonferenz auf, bei ihren Entscheidungen "den Bedürfnissen der Verwundbarsten, also der Kinder, den Vorrang einzuräumen". Bei dem Pariser Klimagipfel kommen von 30. November bis 11. Dezember Vertreter von 195 Staaten zusammen. Bei dem Treffen soll erstmals ein globales Klimaschutzabkommen unterzeichnet werden. Ziel ist es, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Das Abkommen soll ab 2020 das Kyoto-Protokoll ablösen.