Bis nach Mitternacht haben seit Mittwochabend 25.000 Menschen in Bukarest zum Gedenken an die 32 Opfer des Club-Brands vom vergangenen Freitag demonstriert. Aus einem Facebook-Aufruf zu einem Protest gegen den zuständigen Bezirksbürgermeister Cristian Piedone Popescu wurde eine Anti-Regierungs-Demonstration.

Dabei wurden Premier Victor Ponta und Innenministers Gabriel Oprea zum Rücktritt aufgefordert wurden. Auch in den Städten Pitesti und Brasov fanden Kundgebungen statt. In Wien versammelten sich laut Angaben der "Liga der rumänischen Studierenden im Ausland", die zu einer Gedenkveranstaltung aufgerufen hatte, "Dutzende " Rumänen vor der rumänischen Botschaft, wo ein Kondolenzbuch aufliegt. Staatschef Klaus Johannis (Iohannis) zeigte sich von der Demonstration "beeindruckt".

Ein Polizist legt Blumen nieder
Ein Polizist legt Blumen nieder © APA

Die Demonstranten klagten die Politiker an, durch Korruption und deren Duldung die Tragödie mit verschuldet zu haben. Beim Club Colectiv hatten mehrfache Kontrollen trotz offensichtlicher Mängel nicht zur Schließung geführt. Die letzte polizeiliche Kontrolle war nur wenige Tage vor dem Brand erfolgt. Der Leiter der Konsumentenschutzbehörde wurde von Premier Ponta abgesetzt.

Beim zuständigen Bezirksamt hatten die Betreiber die Anzahl der Plätze mit 80 angegeben und eine entsprechende Zulassung erhalten - beim Konzert befanden sich jedoch mindestens 300 Personen im Club. Bezirksbürgermeister Popescu erklärte, dass er sich nichts vorzuwerfen habe und will nun für die Opfer eine Statue errichten lassen.

Eine Stadt klagt an ...
Eine Stadt klagt an ... © AP

Medienberichten und ersten Ermittlungsergebnissen zufolge hatten die Besitzer eine feuerfeste Einkleidung aus finanziellen Gründen unterlassen, obwohl die schalldichte Verkleidung des Raums hoch entzündlich war. Die drei Clubbesitzer befinden sich in Untersuchungshaft - die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung.

Das Feuer, das bei einer Feuerwerk-Einlage während eines Konzerts ausgebrochen war, löste im überfüllten Raum eine Massenpanik aus. Der Club besaß keine Genehmigung für Pyrotechnik, keine Sprinkleranlage, und hatte nur einen 80 Zentimeter breiten Ein-, beziehungsweise Ausgang. Etwa 130 Personen werden noch in Bukarester Krankenhäusern behandelt, etwa 90 davon in ernstem oder kritischem Zustand.