Die Polizei Hagen hat am Dienstag einen Beitrag auf Facebook veröffentlicht, der auf gewaltiges Echo gestoßen ist. Über acht Millionen Menschen habe man nach eigenen Angaben bereits erreicht mit einer Botschaft unter dem Motto "Auch Kinder haben eine Privatsphäre" - Tendenz steigend.

Darin rufen die Behörden auf, nicht jedes Foto der eigenen Kinder unkontrolliert im Internet auf sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Zum einen wäre das dem eigenen Nachwuchs womöglich irgendwann peinlich, zum anderen könnten pädophil veranlagte Menschen das Bildmaterial "an anderer Stelle" veröffentlichen.

Der Aufruf wird im Internet diskutiert. Viele Nutzer sprechen davon, das künftig unterlassen zu wollen und bedanken sich für das Posting der Polizei Hagen. "Das sehe ich ein. Zu schnell ohne darüber nachzudenken gepostet. Ab jetzt auf keinen Fall mehr", kommentiert eine Frau etwa.

Tino Schäfer von der Hagener Polizei freut sich über das große mediale Echo und erklärt: "Wir wollen mit unseren Postings zum Nachdenken anregen." Einen aktuellen Anlass gebe es für diesen Aufruf nicht. Es sei ihm im Zuge seiner täglichen Arbeit aufgefallen und habe ihn einige Tage beschäftigt. Nun habe er seinen Bedenken Ausdruck verleihen.

Früher habe man die Bilder seiner Kinder ja auch nicht von außen ans Haus geklebt, sagt Schäfer. Die Folgen von Kinderfotos im Netz seien nicht kontrollierbar.

Breite Fangemeinde

Gegen Facebook selbst hat Schäfer nichts einzuwenden - im Gegenteil. Die Seite "Polizei NRW Hagen" habe verglichen mit anderen Polizeistellen die größte Fanbase im ganzen Bundesland. Über 24.600 Likes hat die Seite bereits. Man liege damit sogar vor Großbehörden wie Köln. Auch habe man schon Fahndungserfolge mithilfe des Netzwerkes eingefahren. Es gehe um die Art und Weise, wie man damit umgehe, denn "das Internet vergisst nichts".