Franco Roberti sagte am Montag vor der Presse, der Opa Giuseppe Iannicelli, selbst ein Mafiaboss, habe seinen Enkel aus Furcht vor einem Racheakt rivalisierender Mafiaclans in Cosenza als menschlichen Schutzschild benutzt.

Er habe sich nie ohne den kleinen Nicola "Coco" Campolongo fortbewegt. Die beiden mutmaßlichen Täter, die bereits eine Haftstrafe wegen Erpressung verbüßen, begingen demnach kaltblütig einen Dreifachmord, der seinerzeit ganz Italien erschütterte. Der Leichnam des Kleinkinds war damals mit den beiden anderen Leichen in einem ausgebrannten Autowrack entdeckt worden. Coco wurde durch einen Kopfschuss getötet.

Alle Mafiosi exkommuniziert

Papst Franziskus hatte bei einem Besuch im süditalienischen Kalabrien im Juni 2014 das Leiden von Kindern unter der Mafia in Italien angeprangert. Er erklärte alle Mafiosi für exkommuniziert und bezog sich dabei direkt auf die brutale Tötung des kleinen Coco.

Kalabrien ist die Hochburg der 'Ndrangheta, einer der gefährlichsten und mächtigsten Mafiavereinigungen Italiens. Ihr Geld verdient sie vor allem im internationalen Kokainhandel.