In Paris lässt ein Streik der städtischen Müllabfuhr die Mistkübel überquellen. Zahlreiche ungeleerte Tonnen standen am Donnerstag in der französischen Hauptstadt am Straßenrand, daneben wuchsen Haufen von Kartons und Müllsäcken. Der Streik läuft schon seit Montag.

Die Gewerkschaft CGT hatte die rund 4.900 Mitarbeiter der Pariser Müllabfuhr dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen und damit für höhere Löhne in der Branche zu demonstrieren. Die Stadtverwaltung räumte ein, dass sie nicht sagen könne, wann die Entsorgung wieder im Normalbetrieb laufen werde.

Während einige Pariser sich durch die Streikfolgen bisher kaum beeinträchtigt fühlen, klagen andere über die Auswirkungen. In der ganzen Gegend hätten die Geschäfte in den vergangenen Tagen Kundschaft verloren, erzählte Mickael, Kellner in einem Restaurant in der Innenstadt. "Ich kann verstehen, dass die Kunden sich nicht in ein Restaurant oder auf eine Terrasse setzen wollen, die von Gestank, Abfall und Müllsäcken gesäumt sind."

3000 Tonnen Müll nicht abgeholt

Der Müll stapelt sich allerdings nur in den zehn Pariser Stadtteilen, in denen die Stadt selbst für dessen Entsorgung verantwortlich ist. In den anderen zehn Arrondissements wird die Müllabfuhr von externen Dienstleistern übernommen, die sich an dem Streik nicht beteiligen. In der betroffenen Hälfte der Stadt sammelten sich durch den Ausstand jedoch allein bis zum Mittwoch rund 3.000 Tonnen nicht abgeholter Müll an.

Die Stadt setzt seit Dienstag in den betroffenen Vierteln Fahrzeuge privater Dienstleister ein, um auch dort den Abfall zu beseitigen. Dadurch sei es gelungen, die Folgen des Streiks in den engen und stark von Touristen genutzten Straßen im Zentrum weitgehend unter Kontrolle zu halten, sagte ein Stadtsprecher.