Arbeitslosigkeit und ungewisse Zukunftsperspektiven bringen immer mehr junge Italiener dazu, auszuwandern. Die neuen Emigranten sind mehrheitlich unverheiratete Männer im Alter zwischen 18 und 34 Jahren. Sie ziehen am liebsten nach Deutschland oder Großbritannien, ergab eine aktuelle Studie der Stiftung Migrantes.

Die neuen italienischen Auswanderer stammen mehrheitlich aus dem Süden - vor allem aus Sizilien. Doch auch die "Flucht" aus den norditalienischen Regionen nimmt zu.

2014 sei die Gesamtzahl der im Ausland lebenden Italiener um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 4,636 Millionen gestiegen. 53,9 Prozent der Emigranten leben in Europa, 40,3 Prozent in Amerika. Allein 2014 verließen 101.297 Italiener ihre Heimat, was einem Plus von 7,6 Prozent gegenüber dem Jahr davor entspricht. Der Trend ist steigend.

Die Wirtschaftskrise in Italien ist zwar seit Jahresbeginn offiziell zu Ende, doch ihre Folgen sind noch schmerzhaft zu spüren. Arbeitslosigkeit und ungewisse Zukunftsperspektiven veranlassen immer mehr junge Italiener dazu, ihrem Land den Rücken zu kehren. Das Phänomen betrifft auch junge Akademiker und Manager. Die Arbeitslosigkeit in Italien liegt bei zwölf Prozent. Bei Jugendlichen beträgt sie über 40 Prozent.