Derweil wurden die Aufräumarbeiten fortgesetzt und mit der Reparatur zerstörter Häuser und Infrastruktur begonnen.

Die Präfektur des Departements Alpes-Maritimes sprach am Montagnachmittag von einer "vorläufigen" Bilanz von 21 Toten. Zwei zuvor Vermisste konnten im Verlauf des Tages lebend gefunden werden, einer von ihnen wurde in einem Krankenhaus behandelt. Damit gibt es nun offiziell keine Vermissten mehr. Die Behörden zeigten sich aber wegen der unübersichtlichen Lage in den verwüsteten Gebieten vorsichtig und schlossen weitere Opfer nicht völlig aus.

Heftige Regenfälle am Samstagabend hatten zu verheerenden Springfluten an der bei Urlaubern beliebten Cote d'Azur geführt. Unter den Toten sind auch ein Brite, eine Italienerin und ein Portugiese. Besonders viele Opfer gab es im westlich von Cannes gelegenen Mandelieu-la-Napoule: Dort starben acht Menschen in Tiefgaragen, als sie ihre Autos vor den Wassermassen in Sicherheit bringen wollten.

In dem nordöstlich von Cannes gelegenen Ort Biot ertranken drei Rentner in einem Altenheim. Einsatzkräfte entfernten in dem Ort am Montag entwurzelte Bäume und andere Hindernisse aus dem kleinen Fluss Brague, der am Wochenende über die Ufer getreten war. Dutzende Freiwillige halfen bei den Aufräumarbeiten.

Berge von Schlamm

Mit Schaufeln schafften sie große Berge von Schlamm beiseite. "Er ist überall, er stinkt und dringt überall ein", klagte ein Bewohner. Es werde Tage dauern, die Häuser wieder bewohnbar zu machen. In der Region waren am Montagmittag weiterhin mehr als 7.000 Haushalte ohne Strom.

Die Höhe der materiellen Schäden war zunächst unklar. Die Regierung hat den Bewohnern der Region schnelle Hilfe versprochen. Am Mittwoch soll die Region zum Katastrophengebiet erklärt werden, ein erster Schritt, um Entschädigungen auszahlen zu können.

Derweil hielt die Debatte darüber an, ob die hohe Opferzahl hätte verhindert werden können. In der Region hatte am Wochenende die zweithöchste Wetterwarnstufe orange gegolten, nicht aber die höchste Warnstufe. "Wir werden sehen müssen, ob hätte vorhergesehen werden können, was passiert ist", sagte Regierungssprecher Stephane Le Foll im Sender France Inter.