Unbekannte haben weltweit mehr als 225.000 Apple-Smartphones und -Tablets gehackt und die Anmeldedaten der Nutzerkonten gestohlen. Mit einem Schadprogramm griffen sie auf Mobilgeräte zu, die für den Gebrauch nicht lizenzierter Apps umprogrammiert worden waren, teilte die Firma Palo Alto Networks am Dienstag mit.

Größter bekannter Diebstahl

Das Sicherheitsunternehmen mit Hauptsitz in Kalifornien sprach vom bisher größten bekannten Diebstahl von Apple-Konten. Viele Smartphones können vom Nutzer so manipuliert werden, dass er Anwendungen herunterladen und installieren kann, die nicht aus dem App-Store des Herstellers stammen. Auf solche Geräte hatten es die Hacker nach Angaben von Palo Alto abgesehen. Sie nutzten demnach eine Schadsoftware namens "KeyRaider", die auf denselben Wegen vertrieben wird wie andere nicht lizenzierte Programme, um Handys und Tablets des Herstellers Apple zu infiltrieren.

Das Programm liest den Datenverkehr eines Nutzers aus, wenn dieser sich mit seinem Gerät beim Apple-Musikdienst iTunes oder im App Store anmeldet, wie Palo Alto Networks erklärte. So seien die Täter an Apple-Konten in bis zu 18 Ländern gelangt, unter anderem in den USA, Frankreich und Australien. Schon im Juli hätten sich in China iPhone-Besitzer gemeldet, deren Zugangsdaten von Fremden für Einkäufe missbraucht worden seien. Die Hacker könnten Smartphones oder Tablets auch komplett sperren, um die Nutzer damit zu erpressen, erklärte die Sicherheitsfirma.