Auch der am Mittwoch gestorbene Zwilling aus dem Pärchen war demnach männlich, beide stammen von dem Pandamännchen Tian Tian aus dem Zoo in Washington ab.

Die Vaterschaft Tian Tians war nicht selbstverständlich, weil die Tierärzte die 17-jährige Pandabärin Mei Xiang mit dem Sperma von zwei verschiedenen Männchen künstlich befruchtet hatten. Einen Namen trägt der überlebende Pandazwilling noch nicht. Bei der Geburt wog er 138 Gramm, inzwischen nahm er auf 167 Gramm zu. Der kleine Panda fiepe, wie bei Jungtieren üblich, um die Aufmerksamkeit der Mutter auf sich zu ziehen. Diese kümmere sich "erfolgreich" um den Nachwuchs, teilten die Wissenschafter des Zoos weiter mit.

In der freien Wildbahn brächten Pandas in der Hälfte der Fälle Zwillinge zur Welt, sagte Rotzel McInerney. Mei Xiang sei jedoch überfordert gewesen, sich um beide Babys zu kümmern. So hätten sich die Pfleger mit der Pandabärin beim Versuch abgewechselt, die beiden Kleinen durchzubringen. Der kleinere Zwilling sei schließlich trotz aller Bemühungen um eine Ernährung mit Hilfe einer Sonde und von Fläschchen gestorben. Todesursache sei eine Entzündung der Atemwege gewesen.

Enormes Fan-Interesse

Die Geburt der Pandazwillinge beschwor ein enormes Interesse der Fangemeinde herauf. Die dauernd laufende Kamera am Gehege von Mei Xiang wurde nach der Geburt innerhalb von zwei Tagen mehr als eine Million Mal im Internet angeklickt. Das überlebende Pandababy soll der Öffentlichkeit erst im Jänner vorgeführt werden.

Pandas sind die Säugetiere mit den kleinsten Babys im Verhältnis zur Körpergröße der Muttertiere, und die Jungtiere sind in der ersten Zeit auf Schutz angewiesen. So sind sie kaum in der Lage, ihre eigene Körpertemperatur zu regulieren.